Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P2_10
DOI: 10.1055/s-2008-1079182

Sind die intraabdominellen Adhäsionen vom Uterus zur vorderen Bauchwand bei Z.n. Kaiserschnitt nach Misgav-Ladach-Methode als Risiko für weitere Schwangerschaft und potentielles Hindernis bei der Entbindung anzusehen

A Tsvilina 1, D Dian 1, F Kainer 1, K Friese 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München-Innenstadt, Maistraße 11, 80337München

Fragestellung: Sind die intraabdominellen Adhäsionen vom Uterus zur vorderen Bauchwand bei Z.n. Kaiserschnitt nach Misgav-Ladach-Methode als Risiko für weitere Schwangerschaft und potentielles Hindernis bei der Entbindung anzusehen?

Methodik: Fallvorstellung. Ergebnisse: Die stationäre Aufnahme der 35-järigen Patientin, IG/IP erfolgte bei einer 4cm großen Ovarialzyste rechts bei bekannter Endometriose zur operativen Therapie. Bereits im Jahr 2004 wurde aufgrund einer persistierenden großen Ovarialzyste links mit zunehmender Schmerzsymptomatik eine primäre Sectio caesarea isthmica transversalis in der 35+0 SSW indiziert. Dies erfolgte nach Misgav-Ladach-Methode: Bei der durchgeführten Laparoskopie im Jahr 2008 zeigten sich ausgedehnte Adhäsionen zwischen dem Uterus und der vorderen Bauchwand. Diese wurden belassen, da die Patientin keine Beschwerden angegeben hatte.

Schlussfolgerung: Der Kaiserschnitt nach Misgav-Ladach gilt als schonende und besser verträgliche Methode. Nach der Geburt des Kindes wird der Bauch mit weniger Nähten verschlossen und die Zwischenschichten werden nicht, wie bei einem traditionellen Kaiserschnitt, vernäht. Sie verschließen sich von selbst. Trotz vieler Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Kaiserschnitt sollte man die resultierenden Adhäsionen als mögliches Hindernis bei der folgenden Entbindung anzusehen. Es sollte die Rolle der Peritonealisierung zum Vermeiden der Adhäsionen diskutiert werden.