Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P2_04
DOI: 10.1055/s-2008-1079176

Os pubis-Fraktur nach Bagatelltrauma in der Schwangerschaft – Beschreibung einer Kasuistik

E Klein 1, J Mariss 2, H Rechl 3, V Seifert-Klauss 1, S Pildner von Steinburg 1, KTM Schneider 1
  • 1Abteilung für Perinatalmedizin, Frauenklinik und Poliklinik
  • 2Institut für Röntgendiagnostik
  • 3Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Sportorthopädie im Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität, München

Einleitung: Wir beschreiben den Fall einer 35-jährigen Schwangeren mit spontaner Fraktur des Ramus superior des Os pubis.

Fallbeschreibung: Bei der 35 jährigen IG0P wurde in 32+2 SSW wegen seit einer Woche bestehenden Belastungsschmerzen der linken Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein eine MR-Tomographie durchgeführt. Es zeigte sich eine Stressfraktur des Ramus superior des Os pubis links mit Einblutung in die angrenzende Adduktorenloge. Nebenbefundlich zeigte sich ein fragliches Knochenmarködem im partiell miterfassten rechten ISG sacralseitig.

Ein Trauma war der Patientin nicht erinnerlich. Jedoch war die Patientin bei Blockade des rechten Ileosakralgelenks unter chiropraktischer Behandlung. Die Laborparameter zeigten bisher keine Auffälligkeiten. Eine Abklärung bezüglich einer schwangerschaftsinduzierten Osteoporose wurde eingeleitet.

Bezüglich des Geburtsmodus wurde der Patientin nach Rücksprache mit unseren orthopädischen und radiologischen Kollegen die Sectio caesarea empfohlen.

Schlussfolgerung: In der Literatur sind bisher nur sehr wenige Fälle ähnlicher Thematik beschrieben. Bei schwangerschaftsinduzierter Osteoporose ist eine standardisierte Therapie noch nicht festgelegt. Bezüglich des Geburtsmodus sollte eine individuelle Indikationsstellung in Absprache mit den Orthopäden angestrebt werden.