Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P1_09
DOI: 10.1055/s-2008-1079172

Vitamin D und sein Einfluss auf den Knochenstoffwechsel bei perimenopausalen Frauen

B Cannard 1, S Fillenberg 1, H Schneider 2, V Seifert-Klauss 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der TU München
  • 2Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie der TU München

Einleitung: Vitamin D3-Mangel ist bei postmenopausalen Frauen ein relevanter Faktor für die Osteoporose-Entstehung. Mögliche Interaktionen des Steroidhormons Vitamin D3 (Cholecalciferol) mit Knochenstoffwechsel und Knochendichte während der Perimenopause, sowie mit Estradiol und den Gonadotropinen LH und FSH waren Gegenstand der vorliegenden Untersuchung.

Patientinnen und Methoden: Bei 69 Frauen wurde über 9 Jahre viermal die trabekuläre Knochendichte mittels QCT-Messung bestimmt, dazu Osteocalcin (OC), knochenspezifische alkalische Phosphatase (BAP), die Pyridinium Crosslinks (PYD, DPD), FSH, LH, Estradiol und 25(OH)-VitaminD3 gemessen. Bei der Ausgangauntersuchung waren 16 Frauen prä, 34 peri- und 18 Frauen postmenopausal. Nach 9 Jahren waren 45 Teilnehmerinnen postmenopausal.

Ergebnisse: 43–47% der Teilnehmerinnen wiesen zu den verschiedenen Untersuchungspunkten eine Vitamin D3-Unterversorgung (<20ng/mL) auf, der Anteil von Frauen mit substitutionspflichtigen Vitamin D3-Mangel (<10ng/mL) betrug bis zu 13,8%, in den Wintermonaten bis zu 17,9%. Vitamin D3 korrelierte bei perimenopausalen Frauen zum Zeitpunkt E positiv mit LH (p<0,05). Bei postmenopausalen Frauen korrelierte Vitamin D3 signifikant positiv mit FSH und LH. 9 Frauen hatten über den gesamten Zeitraum der Studie eine stets ausreichende (<20ng/mL) Versorgung mit Vitamin D3. Es wurde keine Korrelationen zwischen den prozentualen Knochenmassenverlusten und den VitaminD-Werte gefunden. Auch zeigten sich keine signifikanten Unterschiede für VitaminD3 zwischen Fast-Loosern und Nicht-Fast-Loosern.

Schlussfolgerung: Bei Frauen mit niedriger Knochendichte und traumatischen Frakturen nach dem 50. Lebensjahr, sollte auf eine optimale Versorgung mit Vitamin D3 geachtet werden. Die Supplementation von Kalzium und Vitamin D3 ist zwar ein wichtiger Bestandteil der Therapie der Osteoporose, der Einfluss der Sexualhormone auf die Regulation des Knochenstoffwechsels übersteigt jedoch in der Perimenopause den von VitaminD3.