Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P1_08
DOI: 10.1055/s-2008-1079171

Perimenopausale Knochendichte und Ovulation: PeKnO: Zyklusgeschehen bei perimenopausalen Frauen mit normaler Knochendichte und Osteopenie

A Ehle 1, D Müller 2, K Goppel 1, M Kiechle 1, V Seifert-Klauss 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der TU München
  • 2Institut für Röntgendiagnostik der TU München, München

Einleitung: Die PeKnO-Studie ist eine prospektive Beobachtungsstudie, die Zyklusgeschehen, Hormonwerte, Knochenstoffwechselmarker und Knochendichteveränderung über 2 Jahre untersucht. Haben Frauen mit mehr anovulatorischen Zyklen auch einen höheren Knochendichteverlust?

Methode: Zu Beginn und am Ende der Studie wird mittels quantitativer Computertomographie die Knochendichte in LWK1–3 bestimmt, jeder Zyklus wird mittels eines Zyklusmonitors erfasst, in jedem 6. Zyklus werden in der Lutealphase Hormonwerte, Knochenmarker und Cortisol bestimmt.

Ergebnisse: Die Knochendichtemessungen von bislang 51 Frauen (Alter 48,2J) zeigten bei 43 eine normale BMD (MW 147,36mgCa-HA/ml=Gruppe1), bei 8 eine Osteopenie (MW 102,54mgCa-HA/ml=Gruppe2). Komplette 2-Jahresverläufe von bisher 13 Frauen zeigten einen mittleren BMD-Verlust von 7,89mgCa-HA/ml an (p<0,05). Die mithilfe des Zyklusmonitors ausgewerteten Zyklen in Gruppe1 (n=557) und Gruppe2 (n=99) zeigten mehr Ovulationen in Gruppe1 (52,4% vs. 39,4%), mehr anovulatorische Zyklen bzw. Zyklen mit verkürzter Lutealphase in Gruppe2 (20,2% vs. 17,2% bzw. 16,2% vs. 5,6%). Die lutealen Progesteronwerte waren im Median niedriger in Gruppe2 (ovulatorisch 13,00 vs. 13,65ng/ml, anovulatorisch 1,30 vs. 1,60ng/ml).

Schlussfolgerung: Frauen mit Osteopenie haben weniger Ovulationen, aber mehr anovulatorische Zyklen und verkürzte Lutealphasen. Ferner zeigen sich bei den osteopenen Teilnehmerinnen im Median niedrigere Progesteronwerte. Das komplexe Geschehen während der Perimenopause in Bezug auf Hormonveränderungen und Knochenstoffwechsel kann durch Berücksichtigung der LH-Muster im Kontext mit Knochenauf- und -abbaumarkern möglicherweise genauer charakterisiert werden.