Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - V3_10
DOI: 10.1055/s-2008-1079161

Myomenukleation in der Schwangerschaft – ein Fallbeispiel

L Hertlein 1, A Burges 1, C Deppe 1, K Herrmann 2, E Oberlechner 3, U Hasbargen 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Großhadern
  • 2Institut für Klinische Radiologie, Klinikum Großhadern
  • 3Frauenklinik, Klinikum Landshut GmbH

Fragestellung: Uterusmyome werden bei ungefähr 2% aller Schwangeren diagnostiziert. Eine von zehn dieser Frauen entwickelt in der Schwangerschaft Komplikationen aufgrund der vorhandenen Myome. Anhand dieses Fallbeispieles werden die Indikation und die Risiken der operativen Myomtherapie während der Schwangerschaft im Vergleich zum konservativen Vorgehen diskutiert.

Methodik: 42-jährige II. Gravida II. Para mit bekanntem Uterus myomatosus stellt sich in 20 + 4 SSW mit einem großem transmuralen Cervixmyom vor. Bei massiver abdomineller Schmerzsymptomatik und Grad III Harnstau rechts, sowie V.a. Kolliquationsnekrosen des Myoms im MRT wurde die Indikation zur offenen Myomenukleation gestellt.

Ergebnisse: Komplette Resektion eines 12×10×15cm großen Leiomyoms mit regressiven Veränderungen mittels medianer Unterbauchlaparatomie in KPDA. Im weiteren Verlauf Diagnose einer Placenta prävia. In der 36. SSW wurde durch primäre Sectio ein gesundes Mädchen entbunden. Bei Plazenta increta im Bereich des alten Myombettes musste bei starker Blutung anschließend die Hysterektomie durchgeführt werden.

Schlussfolgerung: Bei großen Myomen, die eine persistierende Schmerzsymptomatik oder klinisch relevante Organverdrängungen zur Folge haben, ist die operative Therapie auch in der Schwangerschaft eine wichtige therapeutische Option.