Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - V3_05
DOI: 10.1055/s-2008-1079156

Outcome nach Notfallzerklage – Frühgeburtlichkeit vorprogrammiert?

T Weissenbacher 1, RR Röhrle 1, M Heinrigs 1, B Schiessl 1, F Kainer 1, K Friese 1
  • 1I. Universitätsfrauenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, Maistr. 11, 81377München

Einleitung: Bis dato gibt es kontroverse Aussagen bezüglich des perinatalen Outcomes von Notfallzerklagen versus konservativer Therapie bei Patientinnen mit Zervixverkürzung und Fruchtblasenprolaps.

Methodik: In einem Zeitraum von vier Jahren wurden bei insgesamt 23 Patientinnen Zerklagenlagen nach McDonald bei eröffnetem Muttermund durchgeführt. Bei Allen Patientinnen waren die Entzündungsparameter im Normbereich, es bestand keine Wehentätigkeit sowie keine Blutungen. 21 Patientinnen mit einer Einlingsschwangerschaft und 2 Patientinnen mit einer Geminigravidität erhielten eine Notfallzerklage. Das Gestationsalter lag in dieser Gruppe zwischen der 18 SSW und 26 SSW, im Mittelwert 24SSW.

Ergebnisse: Der Entbindungszeitpunkt lag zwischen der 19 und 41 SSW. In drei Fällen kam es vor der 28 SSW zur Entbindung, in einem Fall mit 29 SSW. Bei den weiteren 16 Patientinnen lag der Entbindungszeitpunkt zwischen der 34 und 41 SSW, der Mittelwert lag bei 35 SSW.

Diskussion: Notfallzerklagen sind nach entsprechend strenger Indikationsstellung und Berücksichtigung von Gestationsalter, Muttermundsbefund, mikrobiologischer Befunde sowie Entzündungsparametern in Hinblick auf eine Prolongation der Schwangerschaftsdauer zu empfehlen.