Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - V3_04
DOI: 10.1055/s-2008-1079155

Antiretrovirale Transmissionsprophylaxe und Resistenzentwicklung in der Schwangerschaft HIV-infizierter Frauen

A Gingelmaier 1, J Eberle 1, M Sovric 1, R Kästner 1, B Kost 1, K Friese 1
  • 1Universitätsfrauenklinik der LMU München, Campus Innenstadt, Maistr. 11, 80337München

Fragestellung: Kommt es durch die antiretrovirale Transmissionsprophylaxe HIV-infizierter Schwangerer ohne eigene Therapieindikation zu einer Resistenzentwicklung, die deren zukünftige eigene Therapieoptionen einschränkt?

Methodik: Vor Ansetzen einer antiretroviralen Prophylaxe in der Schwangerschaft und 4–8 Wochen nach Absetzen derselben wurde prospektiv eine genotypische Resistenztestung durchgeführt. Verschiedene immunologische und virologische Parameter wurden mitberücksichtigt. Es kamen unterschiedliche Resistenzalgorhythmen zur Anwendung.

Ergebnisse: 32 HIV-infizierte Patientinnen zeigten bei der Interpretation der neu entstandenen genotypischen Mutationen des HI-Virus im Bezug auf die antiretrovirale Therapie, die sie in der Schwangerschaft erhalten haben, keine klinisch relevante Resistenzentwicklung. Eine primäre Resistenz gegenüber den Proteaseinhibitor Saquinavir war bereits vorbestehend.

Schlussfolgerung: Aufgrund der fehlenden Resistenzentwicklung bleiben HIV-infizierten Frauen in dieser Studie trotz einer antiretroviralen Transmissionsrophylaxe in der Schwangerschaft ihre zukünftigen Therapieoptionen erhalten.