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DOI: 10.1055/s-2008-1079142
Einfluss der Abrasio auf das sonographische Staging beim Endometriumkarzinom
Fragestellung: Die transvaginale Sonographie (TVS) gehört beim Endometriumkarzinom zum präoperativen Staging. Von den sonographischen Messparametern ist der Quotient aus doppelter Endometrium- und Myometriumdicke (E/M) der sensitivste Stagingmarker zur Beurteilung der Infiltrationstiefe. Ziel unserer Arbeit ist es den möglichen Effekt einer Abrasio auf den prädiktiven Wert des E/M-Quotienten zu untersuchen.
Methodik: Retrospektive Analyse der Ultraschallbefunde von Endometriumkarzinom-Patienten Stadium pT1a-c, die in den Jahren 2004–06 an der Unifrauenklinik Regensburg operiert wurden und bei denen der E/M Quotient erhoben werden konnte. Vergleich der E/M Quotienten in Abhängigkeit vom pTNM-Stadium in 2 Gruppen: Gruppe A mit präabrasionem durchgeführter TVS und Gruppe B mit postabrasionem durchgeführter TVS. Ein E/M Quotient <0,5 deutet auf ein Tumorstadium T1a-b und ein E/M Quotient >0,5 auf ein Tumorstadium T1c hin. Für die Analyse standen Daten von 90 Patienten zur Verfügung.
Ergebnisse: Bei 90 Patienten wurde eine diagnostische Hysteroskopie und Abrasio durchgeführt. Bei 24 Patienten mit einem Endometriumkarzinom Stadium pT1 (a: n=3, b: n=13, c: n=8) konnte der E/M Quotient erhoben werden. Bei 7 Patienten wurde die TVS vor Abrasio (Gruppe A), bei 17 Patienten wurde die TVS durchschnittlich 18,4±7,7 Tage (Mittelwert±Standardabweichung; range: 7–38 Tage; Median: 16,5 Tage) nach Abrasio (Gruppe B) durchgeführt. Die korrekte Infiltrationstiefe konnte in Gruppe A in 5/7 Fällen (71,4%) und in Gruppe B in 12/17 Fällen (70,6%) vorhergesagt werden.
Diskussion: Unsere Daten zeigen keinen Einfluss der diagnostischen Abrasio auf den prädiktiven Wert des E/M Quotienten für die Infiltrationstiefe beim Endometriumkarzinom. Damit ist auch nach einer bereits auswärts durchgeführten Abrasio die in der Klinik durchgeführte TVS für das präoperative Staging verwertbar. Die Veränderung des E/M Quotienten durch die Abrasio sollte jedoch in einer prospektiven Studie untersucht werden.