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DOI: 10.1055/s-2008-1079140
Stimulation der endometrialen Glycodelinexpression durch HCG
Fragestellung: Das Glycoprotein Glycodelin wird vom Endometrium und der Dezidua, v.a. während des 1. Trimesters der Schwangerschaft gebildet. Es konnte bereits gezeigt werden, dass die HCG-Produktion von Trophoblasten durch Glycodelin stimuliert wird. Mit dieser Studie sollte untersucht werden, ob umgekehrt die Glycodelinexpression bei der Endometriumskarzinom-Zelllinie Hec 1b, die als Modell für deziduales Drüsenepithel dient, durch HCG stimuliert wird und ob die HCG Stimulation über den Gonadotropinrezeptor vermittelt wird.
Methodik: Die auf Chamberslides kultivierten Hec1b-Zellen wurden für 72h mit ß-HCG in ansteigenden Konzentrationen von 0–2000 IU/ml stimuliert. Nach Fixation der Chamberslides wurden die Zellen parallel mit einem Antikörper gegen Glycodelin und gegen Gonadotropinrezeptor inkubiert und anschließend mit der immuncytochemischen ABC-Methode und dem Farbstoff AEC detektiert. Die Auswertung erfolgte semiquantitativ mithilfe des IRS-Scores.
Ergebnisse: Sowohl die Expression von Glycodelin, als auch die Expression des Gonadotropinrezeptors stieg nach Stimulation mit ß-HCG an. Dabei zeigte sich eine direkte Proportionalität zwischen ß-HCG Konzentration und dem jeweilig ermittelten IRS-Score.
Schlussfolgerung: Die Konzentrationskurven von HCG und Glycodelin, gemessen in Serum und Fruchtwasser, zeigen während der Schwangerschaft einen identischen Verlauf. Bei Trophoblastzellen bewirkte die Stimulation mit Glycodelin eine erhöhte HCG-Expression. Dieser Versuch zeigte, dass mit ß-HCG umgekehrt die Glycodelinexpression in Hec1b-Zellen angeregt wird und dass dies vermutlich über den nach Stimulation erhöhten Gonadotropinrezeptor vermittelt wird. Dies könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass die Glycodelin- und HCG-Expression über einen positiven Feedbackmechanismus reguliert wird.