Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1079079
Die Bezugspflege – Ein patientenorientiertes Pflegesystem
Die Bezugspflege (auch als Primary Nursing bekannt), ist eine Pflegeorganisationsform, die in den 60-er Jahren in den USA entwickelt wurde und auf die Pflegewissenschaftlerin Marie Manthey zurückgeht. Die Krankenpflege hat sich im Laufe der Jahre von der rein tätigkeitsorientierten, funktionellen Arbeitsweise zu einer Pflege entwickelt, in deren Zentrum die Patientinnen, Patienten mit ihren Familien und ihr subjektives Erleben stehen. Die Bezugspflege wird heute bei uns wie folgt definiert: „Das Bezugspflegesystem bewirkt einen kontinuierlichen pflegetherapeutischen Prozess zwischen Patientin / Patient, Angehörigen und der dafür zuständigen verantwortlichen Bezugspflegeperson. Dieser Prozess beginnt bei Eintritt der Patientin / des Patienten auf die Abteilung und dauert bis zum Austritt. Er basiert auf einem systematischen und fachkompetenten Vorgehen in einem multiprofessionellen Umfeld.“ (USZ 2004) „Die Bezugspflegende ist eine Pflegefachfrau, die das pflegerische Management des Patienten und seiner Angehörigen vom Eintritt bis zum Austritt respektive bis zu seiner Verlegung übernimmt. Sie ist im Rahmen einer unterstützenden Beziehung für die umfassende, kontinuierliche, patientenorientierte und interdisziplinär3 abgesprochene Planung und Durchführung der Pflege und Betreuung des Patienten und seiner Angehörigen auf der Basis des Pflegeprozesses verantwortlich.“ (Kinderspital Zürich, 2006) Die Bezugspflege baut also auf folgenden Kernelementen auf: · Professionelle Beziehung · Verantwortung · Kontinuität · Kommunikation · Koordination. Die Bezugspflegenden sind der Dreh- und Angelpunkt für die Patienten, Patientinnen, ihre Familien und das gesamte interdisziplinäre Team. Die komplexe und anspruchsvolle Aufgabe der Bezugspflege erfordert zahlreiche Kompetenzen von den Pflegenden und der Führung. Folgende Ziele wollen wir erreichen: · eine hohe Patientenzufriedenheit · eine optimale Pflegequalität · eine professionelle Pflege · einen vollständigen und kontinuierlichen Informationsfluss · eine hohe Arbeitszufriedenheit. Die Erfahrungen zeigen: · die Pflegenden nehmen die Verantwortung für den Pflegeprozess bewusst wahr · durch die Kontinuität in der Pflege werden Probleme und Ressourcen früher wahrgenommen · die Verlegungs- und Entlassungsvorbereitungen werden frühzeitig in Angriff genommen · Im Bereich der Kommunikation fallen Stärken und Schwächen auf. Mit gezielten Fort- und Weiterbildungen erlangen die Pflegenden die erforderliche Professionalität in diesem Bereich · Die Organisation der Bezugspflege stellt an die Führung eine grosse zeitliche wie auch strukturelle Herausforderung.