Z Geburtshilfe Neonatol 2008; 212 - P153
DOI: 10.1055/s-2008-1079056

Vergleich der Exposition und Aufnahmegeometrie in vier modernen Inkubatoren

V Klingmueller 1, T Gerhards 1, P Penchev 2, R Maier 3, S Stiller 3, A Rausch 1, M Fiebich 2
  • 1Philipps Universität Kinderradiologie, Marburg
  • 2Fachbereich KMUB – Medizintechnik, Fachhochschule Gießen-Friedberg, Gießen
  • 3Phillips Universität Zentrum für Kinderheilkunde, Marburg

Hintergrund: Für Röntgenaufnahmen in einem modernen Inkubator gibt es eine spezielle Schublade, um dem Prinzip des minimal handling zu entsprechen. Für die aus kinderradiologischer Sicht ungünstige Aufnahmegeometrie gibt es keine einheitliche Norm. Uns interessierte die Exposition und Aufnahmegeometrie von vier modernen Inkubatoren und ihr Einfluss auf die Bildqualität. Fragestellung: Welche Unterschiede gibt es in der Aufnahmegeometrie von vier modernen Inkubatoren? Wie ist die Exposition an den verschiedenen Strukturen dieser Inkubatoren? Welchen Einfluss hat dies auf die Exposition des Patienten und auf die Bildqualität? Material und Methode: Die Aufnahmegeometrie wurde unter Berücksichtigung der verschiedenen Materialien an vier unterschiedlichen Inkubatoren analysiert. Mithilfe von Phantomen wurde die Exposition im Nutzstrahl gemessen (Dosimeter Diados, PTW; kalibriert bis 10 nGy). Die Phantome waren angepasst an den Thorax-ap- Durchmesser von Neugeborenen (3 bis 7,5cm entsprechend einem Körpergewicht von 500 bis 4000g). Die Einstellung des Röntgengerätes (kV, mAs; Iconos R200, Siemens, Vorfilterung) erfolgte entsprechend der aktuellen Tabelle unserer Abteilung. Die Bildqualität wurde mit einem speziellen Niedrigkontrast- Testkörper ermittelt. Ergebnisse: Zwischen den vier Inkubatoren besteht besonders im Bereich unterhalb des Patienten ein deutlicher Unterschied in der Aufnahmegeometrie. Dieser wird zum Teil durch unterschiedlich dicke PVC-Schichten, zum anderen aber durch z.T. großen Abstand zur Filmkassette (Detektor) verursacht. So wird im Durchschnitt auf den letzten 10cm unterhalb des Patienten bis zur Filmkassette die Exposition um 40% reduziert. Bei einem der gestesteten Objekte wird die bei 66kV und 1,8mAs die Strahlung beim Durchtritt durch die beiden Deckelschichten von 85µGy auf 55µGy in nur 3cm absorbiert. Dies führt auch zu einer Erhöhung der Streustrahlung. Diese wirkt sich auch negativ auf die Dosisbelastung der Patienten aus. Bei Kombination der bislang kürzesten Abstände und Absorptionswerte lässt sich eine Effektivitätssteigerung der Nutzstrahlung um etwa 15% erreichen. Eine Reduktion der Streustrahlung führt auch zu einer Verbesserung der Bildqualität haben. Schlussfolgerung: Aus kinderradiologischer Sicht ist die Aufnahmegeometrie und die Strahlenbelastung für die Neugeborene ungünstig, wenn auch routinemäßig die Exposition bereits sehr gering ist. Die Platzierung des Patienten direkt auf dem Detektor führt zu einer Reduktion der Exposition und Verbesserung der Bildqualität.