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DOI: 10.1055/s-2008-1079032
Lärm auf der Intensivstation – Seine Ursachen und Auswirkungen auf Patienten und Personal
Hintergrund: Der Aufenthalt auf einer Intensivstation stellt für den Patienten eine Ausnahmesituation dar. Der Patient befindet sich in einer lebensbedrohlichen Situation oder soll sich von einer schweren Erkrankung erholen, allerdings vor einer Geräuschkulisse, die der eines Großraumbüros ähnelt. Der Lärm auf ITS ist hochfrequent, intermittierend und unperiodisch und somit für den Patienten weder vorhersehbar noch beeinflussbar. Er produziert somit ein hohes Maß an Stress und behindert den Genesungsprozess. Aber auch beim Personal ruft eine anhaltend hohe Geräuschbelastung Stress hervor und mindert die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und somit die Qualität der Arbeit. Jedoch gibt es zahlreiche Möglichkeiten den Lärm auf ITS zu reduzieren. Allein das Bewusstsein über Ursachen und Auswirkungen trägt bereits entscheidend dazu bei. Material und Methode: Es werden zunächst die Ursachen bzw. Quellen des Lärms auf Intensivstationen aufgezeigt. Dabei wird einerseits zwischen personalbedingtem und gerätebedingtem Lärm differenziert. Andererseits soll eine Unterscheidung getroffen werden zwischen vermeidbaren, bedingt vermeidbaren und unvermeidbaren Geräuschen. Anhand von Lärmpegelmessungen auf der Intensivstation soll gezeigt werden, welche Belastung für Patienten und Personal entsteht. Gleichzeitig werden Möglichkeiten der Lärmreduktion erarbeitet. Fragestellung: Welche Auswirkungen hat Lärm auf den Patienten hinsichtlich seiner Genesung. Welche Rolle spielt Lärm bei der Entstehung eines Durchgangssyndroms? Wie wirkt sich der anhaltend hohe Geräuschpegel auf das Personal und die Qualität seiner Arbeit aus? Wird die Entstehung eines Burnout-Syndroms durch hohe Lärmbelastung am Arbeitsplatz begünstigt? Zusammenfassung: Für die hohe Geräuschbelastung auf der ITS sind sowohl die technischen Geräte, als auch das Personal verantwortlich. Welchen Geräuschpegel ein Mensch als störend empfindet, ist individuell verschieden. Kinder sind jedoch in besonderem Maße von dem hohen Lärmpegel auf Intensivstationen betroffen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass das medizinische Personal ein Lärmbewußtsein entwickelt und durch vorausschauendes Arbeiten versucht, die Geräuschbelastung für die kleinen Patienten zu minimieren.