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DOI: 10.1055/s-2008-1078990
Serum-Gallensäuren als Cholestaseparameter bei kleinen Frühgeborenen
Hintergrund: Viele Frühgeborene entwickeln eine cholestatische Hepatopathie, die unbehandelt zu einer Gedeihstörung, Minderresorption fettlöslicher Vitamine mit z.B. Gefahr einer Hirnblutung und sekundären Leberschädigung führen kann, ferner bei etwa 10% der kleinen Frühgeborenen zu Gallensteinen. Fragestellung: Welchen Verlauf haben die Serumgallensäuren bei Frühgeborenen <32 SSW/<1.500g Geburtsgewicht bis zu Ihrer Entlassung? Material und Methode: Ab der 4. Lebenswoche wurden alle 14 Tage in der klinischen Routine die Gesamt-Gallensäuren gemessen, im chronologischen Alter von ca. 6 Wochen auch das Gallensäure-Spektrum mit der Tandemmassenspektroskopie (TMS) bei 104 Patienten. Ergebnisse und Diskussion: Der in der klinischen Routine eingesetzte Labortest liefert Ergebnisse, die im Durchschnitt mehr als das 2,5fache der Summe der Gallensäurefraktionen in der TMS betragen. Eine Therapie mit Ursodeoxycholsäure führt zu Veränderungen im Gallensäurespektrum. Verglichen mit unserem Patientenkollektiv der 90er Jahre sind unter Gallensäuremonitoring und ggf. Substitutionstherapie keine OP-pflichtigen Gallensteinerkrankungen aufgetreten. Schlussfolgerung: Die Bestimmung der Gesamtgallensäuren im Serum, punktuell ergänzt um Analyse der Gallensäurefraktionen, ermöglicht ein nichtinvasives Monitoring einer Leber-Teilfunktion. Enterale Frühernährung und ggf. gezielte Substitution von Ursodeoxycholsäure wurden zu besserem Gedeihen und zur Prophylaxe von Folgeschäden wie einem Steinleiden eingesetzt.