Z Geburtshilfe Neonatol 2008; 212 - PV31
DOI: 10.1055/s-2008-1078892

Apnoemonitoring vor Entlassung ehemals sehr kleiner Frühgeborener

F Pulzer 1, M Behrens 1, C Gebauer 1, M Knüpfer 1, A Bläser 1, E Robel-Tillig 1
  • 1Neonatologie, Zentrum für Frauen- und Kindermedizin, Leipzig

Hintergrund: Die medizinische Indikation für einen Heimmonitoreinsatz wird kontrovers diskutiert. Wir stellen unsere Erfahrungen mit der Benutzung eines Monitors mit Eventaufzeichnung als Screeningmethode zur Beurteilung des Atemmusters junger ehemals sehr kleiner Säuglinge vor der Entlassung nach Hause vor. Material und Methodik: Über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren wurde bei 66 ehemaligen extrem Frühgeborenen (41Mädchen, 25 Jungen; GA: 24.4 SSW –33.6 SSW, Geburtsgewicht 498g –1474g) in der letzten Woche vor Entlassung ein kontinuierliches kardiorespiratorisches Monitoring mit Aufzeichnung aller Apnoen=10 Sekunden durchgeführt. In Abhängigkeit verschiedener perinatologischer Parameter wurde ein repräsentatives vierstündiges nächtliches Intervall hinsichtlich der Häufigkeit, Art und Dauer der Apnoen, des Auftretens von periodischer Atmung sowie des Auftretens von Sauerstoffsättigungs- und Herzfrequenzabfällen analysiert. Ergebnisse: Die mittlere Verweildauer der Kinder lag bei 82 Tagen (47 Tage –188 Tage), das Monitoring wurde im Mittel in der 39. SSW (35.- 51. SSW) durchgeführt. Die mittlere Herzfrequenz lag bei 140/min (110/min –160/min), die mittlere Sauerstoffsättigung betrug 96% (93% –98%), die längste beobachtete Apnoe dauerte 21s. In der multiplen Regressionsanalyse war die Ausprägung der periodischen Atmung mit den APGAR-Werten, dem Nabelschnur-pH-Wert sowie der Apnoedauer und Tiefe der Sauerstoffsättigungsabfälle korreliert (p<0.01). Die maximale Apnoedauer war stark mit der Länge der kindlichen Beatmung assoziiert (p<0.01). 24 Säuglinge wurden mit Heimmonitor (zwei mit Sauerstoffkonzentrator) entlassen. Schlussfolgerungen: Die in unserem Probandengut mittels Eventaufzeichnung gefundenen Zusammenhänge zwischen perinatalen Parametern und Kenngrößen der Atmung bei jungen Säuglingen werden durch Daten polysomnographischer Untersuchungen (PSG) in der Literatur gestützt. Diese Methode erscheint als Screeninguntersuchung vor Entlassung geeignet. Weitere Untersuchungen parallel zur kontinuierlichen PSG müssen noch durchgeführt werden.