Z Geburtshilfe Neonatol 2008; 212 - PV17
DOI: 10.1055/s-2008-1078878

Einführung eines Analgosedierungsregimes zur Umsetzung eines Weaning-Protokolls auf der Kinderintensivstation

A Bosk 1, M Hermann 2, M Kumpf 1, P Thomas 1, M Hofbeck 1
  • 1Eberhard-Karls-Universität Universitätsklinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Tübingen
  • 2Universitätsklinik Zentrum f. Kinderheilkunde, Bonn

Hintergrund: Weaningprotokolle konnten für die Erwachsenen-Intensivmedizin in zahlreichen Studien als effizient zur Verkürzung der Beatmungsdauer, der Intensiv-Verweilzeit und der Behandlungskosten belegt werden. Bei durchschnittlich kürzeren Beatmungszeiten in der pädiatrischen Intensivmedizin ist der Nachweis einer solchen Effizienz deutlich schwieriger zu führen und erfordert eine exakt definierte Einstellung der Analgosedierung beatmeter Kinder. Fragestellung: Welche Anforderungen müssen an ein Analgosedierungs-Regime gestellt werden, um gezieltes Weaning nach Protokoll vorzugsweise ab dem Zeitpunkt der Intubation zu ermöglichen und welche Voraussetzungen müssen für eine erfolgreiche Einführung und Akzeptanz innerhalb des gesamten Teams einer großen Kinderintensivstation gewährleistet sein? Methode: Setting: 15-Betten-PICU mit jährlich ca. 1000 Patienten, ca. 5000 Behandlungs- und 2500 Beatmungstagen. Therapie: niedrige Basalraten plus Gabe von Einzel-Boli von Opiaten und Benzodiazepinen in Kombination mit weiteren Analgo/sedativa durch das Pflegepersonal im Sinne einer nurse-controlled analgesia (NCA). Beurteilung der Analgosedierungstiefe: Ramsey-Score, Comfort-Scale und BIS (bispectral index) monitoring. Tägliche Evaluation des Weaning-Status durch Unterbrechung der Sedierung, ggf. Spontanatemversuch. Der Beitrag stellt die Probleme bei der Einführung und die Erfahrung aus den ersten 4 Monaten nach Einführung dar.