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DOI: 10.1055/s-2008-1078784
Randomisierte kontrollierte Trials in der pädiatrischen Intensivpflege
Es besteht kein Zweifel, dass Evidenz das Fundament unserer Tätigkeit sein sollte. Die Realität sieht leider anders aus: trotz eindrücklicher Fortschritte während den letzten 25 Jahren bleibt die Intensivpflege ein Gebiet mit sehr vielen offenen Fragen. Wie sollen wir entscheiden, welche Therapie eingesetzt werden soll und welche nicht, wenn nicht auf Grund wissenschaftlicher Resultate? Machen wir das? Die Versuchung mehr und mehr Medikamente und Therapien einzusetzen ist groß und die Verhaltenspsychologie lehrt uns, dass es sehr schwierig ist objektiv uns eine Meinung zu bilden. Wir wissen, dass Fehlermanagement eine absolute Notwendigkeit ist, aber welche Bedeutung hat der Mangel an Evidenz? Leider leidet die pädiatrische Intensivpflege daran, dass unsere Patienten sehr heterogen und die Zahlen relativ klein sind. Es kommt hinzu, dass das Risiko einer Bias in der Intensivpflege möglicherweise größer als in anderen Gebieten der Pädiatrie ist. Wenn man die vorhandene Evidenz analysiert, so sind die Resultate ernüchternd. Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass selbst randomisierte kontrollierte doppelblind Studien und Meta-Analysen irreführend sein können. Zweifelsohne gibt es Lösungsansätze, aber bisher wurden sie erstaunlich selten genützt, obwohl nur die Evidence Based Medicine in Verbindung mit einer sehr kritischen Haltung sich selbst und der Literatur gegenüber zur optimalen Behandlung unserer Patienten führen kann.