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DOI: 10.1055/s-2008-1078360
Verbreiterte Nackentransparenz – Ein Indikator zur Vorhersage der Makrosomie am Geburtstermin?
Fragestellung: Die Makrosomie ist deutlich assoziiert mit mütterlicher und neonataler Morbidität. Es besteht daher der Wunsch nach früher pränataler Erfassung um ein engmaschiges Überwachungsnetz über dieses Risikokollektiv zu breiten. Aus diesem Grund haben wir versucht, Marker für die fetale Makrosomie am Termin aus sonographischen Untersuchungsparametern des 1. Trimenons zu isolieren.
Methodik: In einer retrospektiven Untersuchung wurden Feten mit normaler Nackentransparenzmessung (11 bis 14. Schwangeschaftswoche mit Feten, die durch eine verbreiterte Nackentransparenz im 1. Trimenon aufgefallen sind, verglichen.
Zwischen Jänner 2000 und Jänner 2006 wurden die Feten mit erhöhter Nackentransparenzmessung (>2,5mm) retrospektiv beurteilt.
49 Feten erfüllten die Einschlusskriterien für unsere Studie: Chromosomal unauffällige Einlingsschwangerschaft, keine Rhesus- u. ABO- Inkompatibilität, keine Virusinfektionen, keine fetalen Fehlbildungen und Entbindung an unserer Abteilung.
Als Kontrollgruppe wurden die ersten 51 Nackenfaltenmessungen des Jahres 2005 herangezogen, bei denen ein NT – Wert von <2,5mm gemessen wurde.
In Bezug auf die Nackenfaltenmessung wurden die Standards der Fetal Medicine Foundation angewendet.
Makrosomie wurde definiert als Geburtsgewicht >4000g.
Mittlere maternale Parameter: In der Kontrollgruppe betrug das Alter 31,0 versus 29,7 Jahre in der Studiengruppe. Auch der BMI mit 24,8 versus 24,9, die Gravidität 2,4 versus 2,3 und die Parität 1,9 versus 1,8 unterschieden sich nicht signifikant.
Mittlere kindliche Parameter: Der Vergleich zwischen Kontroll- und Studiengruppe zeigte keine signifankten Unterschiede hinsichtlich SSW zum Zeitpunkt der NT-Messung (12,9 vs. 12,8), der SSL (Scheitel-Steiß-Länge) 61,2 vs. 63,2mm, Hintergrundrisiko (1:554 vs. 1:613), Schwangerschaftsalter zum Geburtszeitpunkt (38,8 vs. 38,4), Geburtsgewicht (3337g vs. 3284), Körperlänge (51 vs. 50), Kopfumfang (34 vs. 34,2), Nabelarterien-pH (7,23 vs. 7,26), Nabelvenen-pH (7,31 vs. 7,31) und den Apgarwerten 1 (8,9 vs. 8,7), Apgar 5 (9,9 vs. 9,6) und Apgar 10 (9,9 vs. 9,8). In der Kontrollgruppe konnten 5 makrosome Feten (9,8%), in der Studiengruppe 6 (12,2%) verzeichnet werden. Die Anzahl der diabetischen Schwangeren zwischen Kontroll – und Studiengruppe war gleich. (1 vs. 1), wobei die beiden diabetischen Mütter von normalgewichtigen Kindern entbunden worden sind.
Schlussfolgerung: Die erhöhte Nackentransparenz zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche stellt kein Vorhersageinstrument dar, um das Auftreten von makrosomen Kindern am Geburtszeitpunkt früh voraussagen zu können.