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DOI: 10.1055/s-2008-1078356
Evaluierung der Rezidivtherapie des Ovarialkarzinoms mittels pegyliertem liposomalen Doxorubicin (Caelyx®)
Fragestellung: Das pegylierte liposomales Doxorubicin (PLD) stellt eine Behandlungsoption in der Therapie des rezidivierten platinresistenten Ovarialkarzinoms dar. Frühere Studien zeigten klinisch objektivierbare Ansprechraten von 9–23%, sowie reduzierte Nebenwirkungen im Vergleich zu konventionellem Doxorubicin. Die Ziele dieser landesweiten Studie waren, die klinische Effektivität von PLD in einem modifizierten Verabreichungsschema von 45mg/m2 4-wöchentlich zu untersuchen und die Effektivität in Beziehung zu den auftretenden Nebenwirkungen sowie deren Einfluss auf die Lebensqualität der Patientinnen zu setzen.
Methode: Patientinnen mit platinresistentem Rezidiv eines Ovarialkarzinoms wurden mit 45mg/m2 PLD-Monotherapie 4-wöchentlich behandelt. Nach jeweils 3 Zyklen wurde das Ansprechen des Tumors mittels CT-Bildgebung und CA-125 im Serum evaluiert. Nebenwirkungen wurden nach jedem Zyklus gemäß den Kriterien der NCI dokumentiert. Die Lebensqualität wurde zu Therapiebeginn, nach dem 3. und dem 6. Zyklus mithilfe des EORTC-QLQ C30 Fragebogens ausgewertet.
Ergebnisse: Die landesweite Studie umfasste 85 Patientinnen, denen insgesamt 384 Zyklen PLD verabreicht wurden. 45 Patientinnen (52,9%) erhielten die nach dem Behandlungsprotokoll vorgegebenen 6 Zyklen PLD. Vier Patientinnen (5,4%) erreichten eine komplette und 22 Patientinnen (29,7%) eine partielle Remission. Zusammen entspricht dies einer objektiven Ansprechrate von 35,1%. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Schwindel (38,5%) und Obstipation (34,0%). Bei 8 Patientinnen wurde die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen abgebrochen; in 7 Fällen erwies sich das palmoplantare Erythrodysästhesie (PPE) und die Stomatitis als therapielimitierend. Grad 1–2 PPE trat in 22,2%, Grad 3–4 jedoch nur in 1,1% auf. Stomatitis Grad 1–2 wurde in 18,1%, Grad 3–4 nur in 0,6% festgestellt. Es wurde keine schwere (Grad 3–4) Kardiotoxizität beobachtet. Weiters wurden keine Grad 3–4 fieberhaften Neutropenien beobachtet. Außerdem war keine statistisch signifikante Einbuße der Lebensqualität nachweisbar.
Schlussfolgerung: PLD-Monotherapie ist eine empfehlenswerte Option in der palliativen Chemotherapie des rezidivierten Ovarialkarzinoms. Die Dosierung von 45mg/m2, 4-wöchentlich ist bezogen auf die klinische Effektivität den höheren Dosisschemata absolut gleichwertig und zeichnet sich durch einen guten therapeutischen Index aus.