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DOI: 10.1055/s-2008-1078330
Die Morbidität der Curettage – eine Analyse anhand 5.345 Fälle
Fragestellung: Obwohl die Hysteroskopie/Curettage der am häufigsten durchgeführte Eingriff in der Frauenheilkunde ist, gibt es keine Daten bezüglich der intra- und perioperativen Komplikationsrate.
Methodik: Im Rahmen dieser Studie wurden alle an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien von 1995 bis 2006 durchgeführten diagnostischen Hysteroskopien und Curettagen, ausgenommen schwangerschaftsassoziierter Eingriffe, retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 5.345 Operationen durchgeführt, 2.537 bei prämenopausalen und 2.808 bei postmenopausalen Patientinnen. In 98 Fällen kam es zu Komplikationen (1,8%). Bei den prämenopausalen Patientinnen kam es in 14 Fällen zu Perforation (0,55%), in 7 Fällen zu einer fausse route (0,27%) und in 8 Fällen zu Blutung oder Vaginalverletzung (0,32%). Bei den postmenopausalen Patientinnen wurde in 35 Fällen eine Perforation (1,25%), in 30 Fällen eine fausse route (1,07%) und in 4 Fällen eine Blutung oder Vaginalverletzung (0,13%) verursacht. Bei den prämenopausalen Patientinnen kam es in Folge einmal zu einer Laparotomie und einmal zu einer laparoskopischen Übernähung. Bei den postmenopausalen Patientinnen kam es in Folge einmal zu einer Laparotomie mit Blutstillung und einmal zu einer Hysterektomie. In 17 Fällen musste die Curettage abgebrochen werden. In uni – und multivariaten Analyse konnten der Menopausenstatus (Prä- vs. Postmenopause: 0,8% vs. 2,3%; p=0,001/0,01) und die Uterusposition (avfl/Streckstllung vs.rvfl: 1,5% vs. 3,6%; p=0,001/0,001) als signifikante Einflussvariablen auf die Perforationsrate verzeichnet werden.
Schlussfolgerung: Die Komplikationsrate ist ein wichtiger Bestandteil der präoperativen Aufklärung. Im Gesamtkollektiv liegt die Perfortionsrate bei Curettagen zwischen 0,55% (Prämenopause) und 1,25% (Postmenopause). Postmenopausale Patientinnen sowie Patientinnen mit einem Uterus in rvfl-Lage haben ein höheres Perforations-Risiko.