Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P37
DOI: 10.1055/s-2008-1078324

Isolierte adenomyotische Makrozyste der Uterusvorderwand – ein Fallbericht

C Jäger 1, G Hudelist 1, W Pflanzl 2, P Stratznig 3, J Keckstein 1
  • 1Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe LKH Villach
  • 2Institut für Pathologie LKH Villach
  • 3Zentralrönten Institut LKH Villach

Einleitung: Die Adenomyosis uteri ist eine spezielle Ausprägungsform der Endometriosis genitalis interna die durch eine diffuse Wucherung endometrialer Drüsenschläuche gekennzeichnet ist und zu einer Struktur- und Funktionsänderung des Uterus führt. Hauptsymptome sind die Dysmenorrhoe, Dyspareunie, Blutungsstörungen und Sterilität.

Kasuistik: Im beschriebenen Fall handelt es sich um eine 34 Jahre alte Patientin mit ausgeprägter Dysmenorrhoen und primärere Sterilität. Im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung zeigt sich ein äußerst druckschmerzhafter, prallelastischer und an der Vorderwand fixierter Uterus. Korrelierend zum Tastbefund lässt sich vaginalsonografisch eine ca. 4×3 x 2cm große homogene, ovaläre und im Vergleich zur umgebenden Uterusvorderwand, echoarme cystische Struktur darstellen, welche in der zusätzlich durchgeführten MRT als hypodense, intramyometriale Raumforderung imponiert. Intraoperativ präsentiert sich die Uterusvorderwand stark vernarbt, wobei sich nach Präparation der Vorderwand eine isolierte adenomyotische Makrozyste darstellen, entleeren und ausschälen lässt. Die pathohistologische Aufarbeitung des Präparats bestätigt den obig angegebenen Verdachtsbefund. Nach unauffälligem postoperativem Verlauf gibt die Patientin nach 6 Wochen eine deutliche Besserung der Beschwerdesymptomatik an.

Schlussfolgerung: Im Gegensatz zur diffusen Ausprägungsform der Adenomyose ist die beschriebene isoliert-zystische Variante eine bis dato auf seltene Einzelfälle beschränkte Entität. Die minimal-invasive operative Entfernung der Läsion stellt nach unserer Meinung die Therapiemöglichkeit der Wahl dar.