Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P31
DOI: 10.1055/s-2008-1078318

10 Jahre Mirena in Österreich: Daten, Fakten und Erfahrung

H Bösch 1, H Concin 1, C Fiala 1, P Hintermüller 1, F Hohlweg 1, G Mursch-Edelmayr 1, B Pinisch 1, S Schmid-Amann 1, G Schulz-Greinwald 1, D Unterlerchner 1, T Wagner 1, L Wildt 1
  • 1Landeskrankenhaus Bregenz, Carl-Pedenz-Straße 2, 6900 Bregenz

Fragestellung: Evaluation von Mirena 10 Jahre nach Markteinführung in Österreich

Methodik: Mirenazufriedenheitsstudie in 20 Ländern. Erhebungszeitraum: 1. September bis 15. Dezember 2007, Teilnehmerinnen international: 10.000, in Österreich 591. Literaturrecherche und Erfahrungen einer Österreichischen Mirena-Arbeitsgruppe.

Ergebnisse: In Österreich verwenden 180.000 Frauen Mirena, weltweit sind es 10 Mio.

Der Anteil von Mirena-Anwenderinnen bewegt sich in 32 überwiegend europäischen Staaten zwischen 11,8% in Norwegen und 0,1% in der Türkei. Österreich liegt mit 6,9% im guten Mittelfeld, Frankreich 8,3%, Niederlande 7,6%, Schweiz 7,5% und Deutschland 3,4%.

65% der Befragten haben unmittelbar vor der Hormonspirale die Pille verwendet, 23% die Kupferspirale und 19% das Kondom.

88% haben über die Hormonspirale von ihrer GynäkologIn erfahren.

98% der Befragten sind mit der Hormonspirale sehr zufrieden bzw. zufrieden.

90% der Befragten würden sich erneut für eine Hormonspirale entscheiden, wenn diese erneuert werden müsste.

92% der Befragten würden die Hormonspirale an ihre Freundin/Bekannte weiter empfehlen.

In einem Ranking der Wichtigkeit von Eigenschaften steht an erster Stelle die Verlässlichkeit des Verhütungsmittels, an zweiter Stelle Komfort, an dritter Stelle gute Verträglichkeit und an vierter Stelle positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden.

Bei der Frage nach der Hauptmotivation für die Mirenaentscheidung steht nach der Verhütung, „nicht nachdenken zu müssen“, die niedrige Hormondosis und die Hoffnung, dass Monatsblutungen kürzer und leichter werden. Die Studie hebt auch die Bedeutung der Gynäkologin/des Gynäkologen im Entscheidungsprozess mit 88% hervor.

In 29% (Mehrfachnennungen möglich) war die Empfehlung einer Freundin/Bekannten von Bedeutung. Empfehlungen aus anderen Quellen sind weit weniger von Bedeutung.

53% berichten über keine Monatsblutung, 28% über leichte Monatsblutungen und 4% über normale Blutungen. Soweit vor Mirenaeinlage Probleme mit der Menstruation bestanden haben, wurden diese in 96% gebessert. Das Nebenwirkungsspektrum wird anhand der internationalen Literatur und der persönlichen Erfahrungen in der Arbeitsgruppe diskutiert.

Schlussfolgerung: Mirena ist 10 Jahre nach Einführung in Österreich gut akzeptiert.

Zusätzlich zur Empfängnisverhütung werden von den Anwenderinnen Komfort, gute Verträglichkeit und positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden geschätzt.