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DOI: 10.1055/s-2008-1078308
Die postpartale Eklampsie
Fragestellung: Die Eklampsie ist in Europa zu einer seltenen Komplikation der Schwangerschaft geworden. Man rechnet in Österreich mit einer jährlichen Inzidenz von 1 auf 2500 Schwangerschaften, was bundesweit 25 Fällen pro Jahr entspricht. Diagnostik und Prävention der Eklampsie sind auf Frauen mit hohem Blutdruck in der Schwangerschaft fokussiert. Während es nur in sehr wenigen Fällen zu einem Übergang von der Prä-Eklampsie ins Vollbild der Eklampsie kommt, gibt es eklamptische Anfälle, die ohne jegliche Prodrome aus dem Bereich der Hochdruckerkrankungen und erst nach erfolgreichem Ende der Schwangerschaft geschehen.
Methodik: An Hand von drei Fällen von Eklampsie, die sich im ersten Halbjahr 2007 ereigneten, werden die Prodromphase, der Verlauf und der Outcome analysiert.
Ergebnisse: Fall 1 Gemini-Sectio 38+3 SSW nach unaufälliger Schwangerschaft mit normalen RR Werten. In der Nacht nach Sectio RR-Anstieg auf 200/100 und Kopfschmerzen. Nach Nitro-Hub eklampt Anfall. Therapie mit Magnesium, Entwicklung Hellp, auffälliges MRI
Fall 2 Nach unauff Grav mit normalen RR Werten in 30+5 SSW eklampt Anfall daheim, bei Einlieferung Spital 210/120. Zweiter Anfall, Vollbild Hellp, Magnesiumtherapie, Akutsectio, MRI unauffällig
Fall 3 Re-Sectio nach unauff Schwangerschaft. In der Nacht nach Sectio Krampfanfall im Bett, RR 180/100, sofort Magnesium, LFP Erhöhung kein Vollbild Hellp, MRI unauffällig.
Schlussfolgerung: Keine der drei Patientinnen gehörte in ein Präeklampsie-Risikokollektiv. Die Eklampsie ereignete sich heute meist ohne Vorwarnung und häufig erst nach der Geburt. Die rasche Therapie mit einem Magnesiumbolus muss allen, die Schwangere und Wöchnerinnen betreuen, präsent sein.