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DOI: 10.1055/s-2008-1077345
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Infektionen an der Hand
Publication History
Publication Date:
10 July 2008 (online)
Infektionen an der Hand können leicht zu einer Bedrohung der Handfunktion werden. Ausgangspunkt sind in der Regel Verletzungen, wozu auch Bagatellverletzungen gehören. Offene Quetschverletzungen, Stichverletzungen, aber auch Tier- und Menschenbisse führen besonders leicht zu Infektionen. Die Differenzierung von Infektion und Entzündung aus anderer Ursache kann schwierig sein. Nichtinfektiöse Ursachen sollten differenzialdiagnostisch stets in Betracht gezogen werden, falls sich keine Ursache der Infektion eruieren lässt.
Wichtige Prognosefaktoren für den Verlauf einer Infektion an
der Hand sind:
Ätiologie,
Lokalisation und
Ausbreitungswege,
Abwehrlage,
Zeitplan der
Therapie,
Effektivität der applizierten
Antibiotika,
eine angemessene chirurgische Therapie und Drainage.
Ziele der operativen Behandlung
sind:
Dekompression,
Keimelimination durch Entfernung von
avitalem Gewebe und Fremdkörpern sowie Spülung und
Drainage,
Einlage von
Medikamententrägern,
temporäre Ruhigstellung von Gelenken
auf Schienen oder mit einem Fixateur externe.
Das technische Vorgehen folgt den Regeln der Handchirurgie und septischen Chirurgie mit geeigneten Schnittführungen, großzügiger Exposition und Débridement, Anwendung von Spül-Saug-Drainagen und Verfahren der temporären und definitiven Defektdeckung. Dazu sind teilweise aufwendige Verfahren mit lokalen oder freien Lappenplastiken erforderlich. Operationstaktisch ist zu berücksichtigen, dass an der Hand Sehnen, Nerven und Gefäße auf engem Raum in unmittelbarer Nachbarschaft liegen und dass es an der Hand eine Reihe präformierter Kompartimente gibt, die für die Lokalisation und Ausbreitung von Infektionen bedeutsam sind. Aus diesen Gründen gibt es typische Infektionsformen mit speziellen Behandlungsstrategien.
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Dr. Thomas Pillukat
Klinik für Handchirurgie
Salzburger Leite 1
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