Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1076519
Risikoverhalten und Suchtmittelkonsum im Deutsch-Niederländischen Grenzraum Euregio Maas-Rhein Vergleichende Befragung Jugendlicher der Klassen 8 und 10 2001/2006
Im Herbst 2001 wurde eine grenzüberschreitende Befragung zum Risikoverhalten Jugendlicher der Klassen 8 und 10 bei fast 40.000 Schüler/Innen in der Euregio Maas-Rhein durchgeführt. Die Ergebnisse der Wiederholungsbefragung mit dem gleichen 20-seitigen Fragebogen bei fast 20.000 Schüler/Innen in niederländisch Limburg im Herbst 2005 und im Kreis Heinsberg im Herbst 2006 zeigen Veränderungen im Risikoverhalten. Neben den soziodemografischen Angaben wurden Fragen zum Schulbesuch, der allgemeinen Gesundheit, Freizeitverhalten, Einkommen, Rauchen, Alkoholkonsum, Konsum illegaler Drogen, Spielen an Geldautomaten, Sexualität, Kleinkriminalität, Sozialpharmazie und Ernährungsverhalten beantwortet. Alle 35 weiterführenden Schulen (2001=32 Schulen) im Kreis Heinsberg und 48 von 55 Schulen in Limburg haben sich an der Befragung beteiligt. Von den Schüler/Innen der Klassen 8 und 10 im Kreis Heinsberg nahmen 6368 Schüler/Innen teil (2001=5344 Schüler/Innen). Nach der Datensatzbereinigung lagen 2007 6138 (=92,1% aller möglichen Schüler/Innen) auswertbare Datensätze vor. Im Jahr 2001 waren 5244 (=84% aller Schülerinnen) Datensätze analysierbar. In 2005 konnten in Limburg 19159 Datensätze der Schüler/Innen (2001=21952 Datensätze) ausgewertet werden.
Vorgestellt werden die vergleichenden Ergebnisse dieser Befragung, die bemerkenswerte Unterschiede und Trends aufzeigen. So zeigt sich gegenüber 2001 eine deutliche Abnahme des Risikoverhaltens bei den Jugendlichen in beiden Ländern. Der Anteil der Raucher im Kreis Heinsberg hat sich in der Klasse 10 von 45% (Klasse 8=32%) auf 40% (Klasse 8.=23%) verringert. In Limburg sank der Anteil der Raucher in der Klasse 10 von 32% (Klasse 8=17%) auf 23% (Klass 8=10%). Deutlich rückläufig ist auch der Konsum von Alkohol, Cannabis und XTC. Kleinräumige Auswertungen sind für alle Städte, Gemeinden und Schulen erstellt. Die mit Prävention befassten Institutionen können die Untersuchungsergebnisse nutzen, um die lokale Situation besser einzuschätzen und um bedarfsorientierte zukünftige Präventionsmaßnahmen zu planen. Durch diese Zusammenarbeit besteht jetzt eine enge euregionale Partnerschaft im Bereich Suchtprävention, wodurch die vorhandenen Ressourcen besser genutzt und neue gemeinsame grenzüberschreitende Aktivitäten mit höherem Aufmerksamkeitsgrad in der Öffentlichkeit durchgeführt werden können. Gemeinsam mit den Schulen und den Kommunen kann so die präventive Jugendarbeit auf den verschiedenen Gebieten verbessert werden.