Auswirkung eines wässrigen Zimt Extrakts im Vergleich zu Placebo auf die Stoffwechseleinstellung bei gesunden adipösen Probanden mit erhöhtem Risiko zur Entwicklung des Metabolischen Syndroms

Fragestellung: Klinische Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Zimtextrakt (C. cassia) als diätetisches Lebensmittel einen positiven Einfluss auf den Metabolismus von Patienten mit Diabetes mellitus haben kann (Mang et al., 2006). Bisher liegen keine Daten zum Effekt von Zimt bei Personen mit einem erhöhtem Risiko zur Entwicklung des Metabolischen Syndroms vor.

Methodik: Diese Pilot-Studie wurde prospektiv, randomisiert, parallel, Placebo-kontrolliert, doppelt-verblindet mit 12 Probanden durchgeführt (Alter 40–70 Jahre, BMI 30–36kg/m², vorbekannte gestörte Glucosetoleranz). Die Probanden nahmen für 12 Wochen 3x täglich zu den Hauptmahlzeiten entweder Kapseln mit 112mg wässrigen Zimtextrakt (C. cassia, Verum, V) oder mit mikrokristalliner Zellulose und Kieselerde (Placebo, P) ein. Zu Beginn der Studie (Baseline, BL) und zum Endpunkt (EP) wurde jeweils ein oraler Glucose Toleranz Test (oGTT) durchgeführt sowie die Marker HOMAIR, das Lipid Profil, Nüchterninsulin und Adiponektin bestimmt. Ferner wurden Angaben zu der Lebensqualität (standardisierter SF-36 Fragebogen) über den Studienzeitraum gesammelt und umfangreiche Informationen bezüglich des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens der Probanden erhoben.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 7 Frauen und 5Männer (Alter 57±9 Jahre; BMI 32,0±1,8kg/m²) in die Studie eingeschlossen. Zur BL Visite zeigte die oGTT Untersuchung vergleichbare Glucosewerte in beiden Gruppen. Zum EP konnten signifikant bessere 1h und 2h oGTT Werte in der Verum-Gruppe im Vergleich zu der Placebo-Gruppe beobachtet werden (BL vs. EP):1h: Verum: 10,8±1,5 vs. 10,2±1,5mmol/l, p<0,05; Placebo:10,8±1,5 vs. 11,8±1,5mmol/l, n.s.; 2h: Verum:6,8±0,9 vs. 7,7±0,7mmol/l, p<0,05; Placebo:8,3±1,1 vs. 9,6±1,8mmol/l, n.s.. In der Verum-Gruppe zeigte sich ein verringerter BMI während in der Placebo-Gruppe ein Anstieg beobachtet wurde (Verum:31,2±1,7kg/m² vs. 30,7±2,3kg/m², n.s.; Placebo:32,8±2,2kg/m² vs. 33,1±2,2kg/m², n.s.). Tendenzen zu einer verbesserten Stoffwechseleinstellung durch wässrigen Zimtextrakt, die in dieser Studie jedoch keine statistische Signifikanz ereichten, konnten für die anderen Laborparameter beobachtet werden. Das Ernährungs- und Bewegungsverhalten verbesserte sich bei beiden Gruppen parallel; in beiden Gruppen wurde ein Rückgang der täglichen Kalorienaufnahme zwischen 13,3%-15,6% gemeldet. Die Lebensqualität verbesserte sich in beiden Gruppen, wobei eine ausgeprägtere, jedoch nicht signifikante Verbesserung in der Verum-Gruppe auftrat.

Schlussfolgerungen: Die Einnahme von wässrigem Zimtextrakt zeigte bei Probanden mit erhöhtem Risiko zur Entwicklung des metabolischen Syndroms positive metabolische und auch signifikante anti-glykämische Effekte. Die Konzeption und Durchführung weiterer Studien ist erforderlich, um diese Ergebnisse in größeren Studienpopulationen zu bestätigen.

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