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DOI: 10.1055/s-2008-1076353
Adiponectin-Anstieg, Verbesserung der glykämischen Kontrolle und Gewichtsreduktion bei Patienten mit Typ-2-Diabetes unter Langzeittherapie mit Exenatide
Fragestellung: Adiponectin ist ein von Fettzellen gebildetes Hormon und wirkt als endogener Insulin-Sensitizer. Geringe Spiegel an zirkulierendem Adiponectin sind assoziiert mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, der Hauptursache für die Morbidität und Mortalität von Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D). Das Inkretinmimetikum Exenatide führte in Phase 3 Studien bei mit Metformin und/oder Sulfonylharnstoff behandelten T2D-Patienten zu einer besseren glykämischen Kontrolle bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion, und darüber hinaus zu einer Verbesserung des kardiovaskulären Risikoprofils.
Methodik: In dieser Post-hoc Analyse wurde die Änderung der Adiponectin-Spiegel bei Patienten untersucht, die in der offenen Verlängerungsphase von Phase 3 Studien über 2–2,5 Jahre mit Exenatide behandelt waren und für die auswertbare Plasmaproben zur Verfügung standen.
Ergebnisse: In der Patientenkohorte (N=93, 65% Männer; Gewicht 99±20kg; BMI 33±6kg/m2; Nüchternglucose 163±44mg/dL; HbA1c 8,3±1,1%; Adiponectin 5,2±3,0µg/mL [Mittelwert±STD]) führte die Exenatide-Behandlung über mindestens 2 Jahre zu einer mittleren HbA1c-Senkung von 1,0±0,14% (Mittelwert±SEM), zu einer Senkung der Nüchternglucose um 16,8±5,2mg/dL und einer Gewichtsreduktion von 5,8±0,6kg, mit Gewichtsreduktion bei insgesamt 81% der Patienten der Kohorte. Die mittleren Adiponectin-Serumspiegel stiegen signifikant an, gegenüber Baseline um 1,5±0,26µg/mL (Anstieg um 28%; p<0,0001), der mediane Anstieg betrug 1,0µg/mL. Multiple Regressionsanalysen ergaben eine signifikante Korrelation zwischen dem Adiponectin-Spiegel bei Studienende und der Änderung des BMI bzw. HbA1c (p=0,0001 bzw. <0,05). Eine Auswertung nach Terzilen (T) für die Gewichtsänderung (Terzile 1, N=31: -12,0±0,6kg; Terzile 2, N=31: -5,7±0,2kg; Terzile 3, N=31: +0,2±0,5kg; [Mittelwert±SEM]) ergab in der Terzile mit der größten Gewichtsreduktion (T1) die größte HbA1c-Senkung (T1–1,6±0,3%; T2–0,7±0,2%; T3–0,7±0,3% [Mittelwert±SEM]) und den höchsten Adiponectin-Anstieg (T1 +2,3±0,4µg/mL; T2 +1,6±0,5µg/mL; T3 +0,6±0,4µg/mL [Mittelwert±SEM]).
Schlussfolgerungen: Die Therapie mit Exenatide über mindestens 2 Jahre führte neben der bekannten Verbesserung der glykämischen Kontrolle bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion auch zu einem signifikanten Anstieg der Adiponectin-Spiegel. Die klinische Relevanz dieser Daten sollte in weiteren Studien untersucht werden.