Pneumologie 2008; 62 - A26
DOI: 10.1055/s-2008-1076134

Klinische Ergebnisse zur NO-Diffusion

H Dressel 1, L Filser 1, R Fischer 2, K Marten 3, U Müller-Lisse 4, D de la Motte 1, W Steinhäusser 5, RM Huber 2, D Nowak 1, RA Jörres 1
  • 1Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, LMU München
  • 2Pneumologie, Medizinische Klinik Innenstadt, LMU, München
  • 3Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Würzburg Würzburg
  • 4Institut für klinische Radiologie, Medizinische Klinik Innenstadt, LMU München
  • 5VIASYS GmbH, Höchberg

Einleitung: Die simultane Messung der Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid (DLCO) und Stickstoffmonoxid (DLNO) erlaubt auf einfache Weise Schätzwerte des Membranfaktors und des pulmonal-kapillären Blutvolumens zu gewinnen. Es besteht Unklarheit über die optimale Atemanhaltezeit während des Manövers sowie über die Beziehung von DLCO und DLNO bei Patienten mit Cystischer Fibrose (CF).

Methoden: DLCO und DLNO wurden bei 10 Patienten mit CF (mittleres Alter±SD 33±9 Jahre, FEV1 69±28%Soll) und 10 gesunden Probanden (Alter 31±9 Jahre, FEV1 108±8%Soll) mit dem Masterscreen PFT (VIASYS Healthcare) bei Atemanhaltezeiten von 4, 6, 8 und 10s bestimmt. Weiterhin wurden 21 Patienten mit CF (Alter 34.8±8.8 Jahre, FEV1 65.6±28.4% Soll) und 30 gesunde Probanden (Alter 38.3±15.8 Jahre, FEV1 108.5±13.3% Soll) bei 8s verglichen. Bei 20 dieser gesunden Probanden wurden die Messungen bei 60 und 80% des alveolären Volumens (AV) wiederholt. Bei den Patienten wurden Computertomographie-Aufnahmen mit dem Brody-Score evaluiert.

Ergebnisse: DLNO und DLCO unterschieden sich zwischen den verschiedenen Atemanhaltezeiten bei den Gesunden (jeweils p<0,05), aber nicht bei den Patienten mit CF. Vor allem die Werte bei 4 und 10s waren verschieden, während zwischen 6 und 8s das AV, die Totale Lungenkapazität (TLC), DLNO, DLCO und der Quotient DLNO/DLCO vergleichbar waren. Sowohl die Patienten als auch die Gesunden zeigten eine lineare, parallele Beziehung zwischen DLCO and DLNO, wobei bei einer gegebenen DLNO DLCO bei CF erhöht war (p<0,001). Dieselbe Beziehung wie bei CF lag bei Gesunden, die bis 60% AV einatmeten, vor. Allerdings war VA bei CF nur um 14% reduziert (p=0,067), und TLC war vergleichbar. Der CT-Score korrelierte am besten mit DLNO (Rangkorrelation rS=–0,81), doch auch mit DLCO (rS=–0,75) und dem NO Transferkoeffizient (KNO; rS=–0,54), allerdings nicht mit KCO.

Diskussion: Da DLNO and DLCO bei Probanden mit und ohne Atemwegsobstruktion keinen Unterschied zwischen den Atemanhaltezeiten 6 und 8s zeigte, kann diese in der klinischen Praxis vermutlich auf 6s reduziert werden, um die Messung bei Schwerkranken zu erleichtern. Bei CF spiegelte DLNO CT-morphologische Veränderungen besser als andere funktionelle Messungen wider. Zusätzlich wies die Kombination von DLNO und DLCO auf eine Hypervaskularisation bei CF hin.