Pneumologie 2008; 62 - A5
DOI: 10.1055/s-2008-1076113

Neue Methoden zur Bestimmung der pulmonalen Diffusion

W Steinhäusser 1
  • 1VIASYS Healthcare GmbH

Hintergrund: Die Messung der Lungendiffusion ist eine seit vielen Jahren eingesetzte Methode zur Erfassung von Störungen des alveolo-kapillaren Gastransportes und wird, besonders im englischen Sprachraum, als häufigster Lungenfunktionstest nach der Spirometrie und noch vor der Bodyplethysmographie eingesetzt.

Fragestellung: Der eigentlich interessierende Sauerstoff-Transferfaktor lässt sich nicht direkt bestimmen, da man den endkapillaren und den mittleren kapillaren O2-Druck nicht messen kann (Cotes 1975). Für klinische Zwecke genügt es, den Transferfaktor für CO zu bestimmen.

Der Transferfaktor für CO hängt vom Membranfaktor und vom Blutfaktor ab.

Die Lungendiffusion ist ein empfindlicher Parameter, der früh Änderungen der Lungenfunktion anzeigt. Die Änderungen sind aber wenig krankheitsspezifisch, weshalb eine Bestimmung der getrennten Werte für Membran – und Blutfaktor wünschenswert ist.

Methoden: Die bekannte Methode zur Bestimmung des Membranfaktors ist die Messung der CO-Diffusion bei verschiedenen Sauerstoffkonzentrationen. Diese Methode hat zwei Nachteile: Um nach den Empfehlungen von ERS und ATS zu messen, sind wenigstens 9 Messungen (3×3) notwendig; ein gewaltiger Zeitaufwand. Zudem ist die Wiederholbarkeit durch Patient und Technik eingeschränkt.

Als Ausweg bietet sich an, die beiden Faktoren getrennt, oder wenigstens einen Faktor messtechnisch und den anderen rechnerisch zu bestimmen.

Mit dem Gerät PFT Pro sind beide Messungen möglich:

Die Bestimmung des Membranfaktors durch gleichzeitige Messung der CO- und NO-Diffusion aus einem einzigen Atemzug (single breath)

Die Bestimmung des kapillaren Blutvolumens mittels Azetylen zusammen mit der CO-Diffusion (intrabreath)

Ergebnisse: Beide Methoden wurden klinisch getestet. Für die CO/NO-Diffusion liegen umfangreiche Arbeiten der Uni München (Prof. Nowak, Dr. Jörres, Dr. Dressel) vor. Ein interessantes Ergebnis dieser Arbeiten ist die Möglichkeit, die Atemanhaltezeit ohne Qualitätsverlust auf 6 Sekunden zu verkürzen.

Schlussfolgerungen: Es zeigt sich, dass besonders die gemeinsame Bestimmung der CO und NO Diffusion einfach durchzuführen ist und stabile Ergebnisse mit gutem klinischem Nutzen bringt.