Allergologie - Geringeres Risiko für Asthma und Allergien bei Besiedelung mit Helicobacter?

Mehrere Studien konnten zeigen, dass es bei Besiedelung des Magens mit Helicobacter pylori seltener zu einer gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD) kommt. Denkbar ist, dass sich H. pylori auch positiv auf das GERD-assoziierte Asthma auswirkt. Y. Chen et al. gingen nun dieser Hypothese nach. Arch Intern Med 2007; 167: 821-827

Die Autoren griffen für ihre Studie auf Daten der NHANES-III-Erhebung ("Third National Health and Nutrition Examination Survey") zurück. Eingang in die Analyse fanden 7 663 Erwachsene, die in persönlichen Interviews nach Allergien bzw. allergischen Symptomen oder Asthma in der Vorgeschichte befragt wurden. Bei einer Subgruppe führten die Autoren zudem einen Hauttest durch, der 10 Standardallergene erfasste. Aus Blutproben wurde der Infektionsstatus für Helicobacter pylori ermittelt, wobei sowohl auf H. pylori cagA- als auch auf den Stamm cagA+ getestet wurde. In der Folge suchten die Autoren nach einer Korrelation zwischen einer Infektion mit H. pylori und Asthma bzw. Allergien. Eine Infektion mit dem cagA+-Stamm von H. pylori zeigte eine inverse Korrelation mit Asthma bronchiale in der Vorgeschichte (Odds Ratio, OR 0,79). Diese war stärker ausgeprägt für einen Asthmabeginn im Kindes- und frühen Jugendalter (Alter ≤ 15 Jahre; OR 0,63) als für einen Beginn im Erwachsenenalter (OR 0,97). Der gleiche Zusammenhang zeigte sich auch für eine allergische Rhinitis, was sowohl für H. pylori generell als auch für den cagA+-Stamm (aktuelle allergische Rhinitis: OR 0,77; allergische Rhinitis in der Vorgeschichte: OR 0,77) im Besonderen galt. Besonders stark ausgeprägt war dieser Zusammenhang wiederum für einen Beginn im Kindesalter (OR 0,55). Ebenso fanden sich inverse Korrelationen zwischen der Besiedelung mit H. pylori und allergischen Symptomen im zurückliegenden Jahr sowie einer Sensibilisierung gegen Pollen.