Pneumologie 2008; 62 - P389
DOI: 10.1055/s-2008-1074289

Adaptive Desaktivierung mit ASS – Prädiktoren des Therapieabbruches

L Lützkendorf 1, G Höffken 1, D Koschel 1
  • 1Fachkrankenhaus Coswig, Abteilung Pneumologie

Einleitung: Die adaptive Desaktivierung ist eine etablierte Behandlungsmethode bei Patienten (Pat.) mit ASS-Intoleranz zur Stabilisierung eines Asthma bronchiale (AB) und/oder zur Rezidivprophylaxe von Nasenpolypen (NP). Bei einem Teil der Patienten muss die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen abgebrochen werden. Von klinischem Interesse ist daher die Untersuchung von Prädiktoren für einen Therapieabbruch.

Methodik: In der retrospektiven Untersuchung wurden 43 Pat. (21Männer, 22 Frauen; Durchschnittsalter 48,8 Jahre [25–69]), zwischen Sept. 2004 bis Juli 2007 eingeschlossen, bei denen unter dem Verdacht auf eine ASS-Intoleranz eine orale Provokationstestung durchgeführt wurde. Alle Pat. konnten in das GINA 2006 Stadium „controlled asthma“ eingeordnet werde. Nach GINA 2005 waren 75% im Stadium 3, 15% im Stadium 2 und weitere 10% im Stadium 1. Bei 21 Pat. war die Provokation positiv. Sechs Pat. lehnten die ASS-Desaktivierung ab (Gr1). Bei 15 Pat. wurde im Anschluss eine ASS-Desaktivierung (Maximaldosis 500mg ASS) durchgeführt. Bei 11 Pat. (Gr2) wird diese noch durchgeführt, bei 4 Pat. (Gr3) wurde die Therapie abgebrochen.

Ergebnisse: Nach einem Zeitraum von 25±18 Monaten musste nach durchgeführter ASS- Desaktivierung bei signifikant weniger Pat. (p 0,03) eine NNH-OP wegen NP durchgeführt werden (Gr1 vs. Gr2). Vier Pat. (Gr3) haben die Desaktivierung abgebrochen und gaben als Gründe hierfür Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Dyspnoe oder Magenschmerzen an. Es fanden sich Hinweise für eine Korrelation des Therapieabbruches bei Gr3 mit einer niedrigen Schwellendosis gegenüber ASS sowie mit geringeren Zahl von basophilen Granulozyten vor Therapiebeginn.

Diskussion: Es konnte gezeigt werden, dass eine niedrige Provokationsschwellendosis für ASS und wenige basophile Granulozyten Prädiktoren für einen Therapieabbruch darstellen könnten. Um dies zu bestätigen bedarf es weiterführender Untersuchungen.