Pneumologie 2008; 62 - P68
DOI: 10.1055/s-2008-1074283

Therapie von Asthma bronchiale und Neurodermitis mit Omalizumab

P Velling 1, S Pabst 2, C Grohé 3
  • 1Praxis
  • 2Universitätsklinikum Bonn Medizinische Klinik II, Abteilung für Pneumologie
  • 3Ev. Lungenklinik Berlin

Hintergrund: Exacerbationen bei Erwachsenen mit Asthma bronchiale und Neurodermitis erfordern den Einsatz einer systemischer Immunsuppression. Es besteht keine Korrelation zwischen IgE Wert und dem Hautzustand. Gesamt IgE Werte liegen deutlich höher als die Dosierungsempfehlungen für Omalizumab.

Fragestellung: Ist Omalizumab eine therapeutische Alternative, die aufgrund der schwergradigen Instabilität der Hauterkrankung erforderlich ist?

Patienten: Sieben Patienten (20–61J., Mittel 40,8J.) Geschlecht (6 w, 1m) mit gesichertem Asthma bronchiale (GINA II) und langjähriger, schwergradiger Neurodermitis wurden im Rahmen von prospektiven Fallbeobachtungen mit Omalizumab behandelt. Patienten standen sowohl unter einer immunsupressiver Dauertherapie als auch unter intermittierender, systemischer Immunsuppression. Omalizumab wurde zur Dosisreduktion als auch bei erneuter Exarcerbation anstelle der bisherigen systemischen Therapie eingesetzt. Omalizumab wurde nicht nach IgE-Basiswert dosiert. Es wurde initial mit 150mg/14tägig begonnen und konsekutiv nach Beschwerdebild innerhalb der Dosierungsempfehlungen von Omalizumab gesteigert. Beobachtet wurden der SCORAD Index, Quality of Live (DLQI), systemische Medikation, Zahl der akuten Exacerbationen/ungeplanten Arztbesuche und eine regelmäßige Lungenfunktionsanalyse.

Beobachtung: In der klinischen Qualitätsanalyse ließ sich bei allen Patienten eine deutliche Besserung der Neurodermitis erreichen, die bisherige systemische Therapie konnte schrittweise reduziert/bzw. abgesetzt werden. Unter der bisherigen systemischen Therapie der Neurodermitis und topischer Asthmatherapie war das Asthma stabil eingestellt gewesen. Nach Umsetzen auf Omalizumab ergab die regelmäßige Lungenfunktionsanalyse die Notwendigkeit der Erhöhung der topischen Kortikoiddosis. Die prospektiven Beobachtungen belegen die Wirksamkeit von Omalizumab bei Asthma und der Neurodermitis.