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DOI: 10.1055/s-2008-1074124
Sputum und Urin-Pneumokokken-Antigen-Test in der Diagnostik der ambulant erworbenen Pneumokokken Pneumonie
Hintergrund: S. pneumoniae ist der häufigste Erreger einer ambulant erworbenen Pneumonie (CAP). Mit konventioneller Diagnostik bleiben jedoch ca. 60% der CAP-Fälle ätiologisch ungeklärt, wovon wahrscheinlich auch ein hoher Prozentsatz durch Pneumokokken bedingt ist. Ziel dieser CAPNETZ-Substudie war, die Wertigkeit eines Pneumokokken-Urin-Antigen Tests (PUAT) bei Pat mit CAP zu untersuchen.
Methoden: Es wurden 170 Pneumokokken-CAP Fälle untersucht. Bei allen wurde versucht Sputum zu gewinnen, Blutkulturen und ein PUAT durchgeführt. Als PUAT wurde ein immunchromatographischer Binax NOW verwendet.
Ergebnisse: Im Sputum wurde bei 47 (28%) Pat S. pneumoniae isoliert. Bei diesen Pat war in 19/47 (40%) Fällen auch der PUAT positiv. Der PUAT war bei 138 (81%) Pat positiv, jedoch bei 119/138 (86%) allein positiv ohne Pneumokokken-Nachweis im Sputum. Besonders bei Pat mit einer schlechten Qualität des Sputums war der PUAT hilfreich. Der CRB-65 Score war bei Pneumokokken-CAP mit PUAT+/Sputum+, PUAT+/Sputum- und PUAT-/Sputum+ vergleichbar. Bei einer antibiotischen Vortherapie war der PUAT häufig noch positiv im Gegensatz zur Sputumdiagnostik.
Schlussfolgerungen: Der PUAT liefert wichtige diagnostische Zusatzinformationen bei CAP und kann viele Pneumokokken-CAP erkennen, bei denen die konventionelle Diagnostik keinen Erregernachweis erbracht hat.