Pneumologie 2008; 62 - V199
DOI: 10.1055/s-2008-1074113

Messung der kombinierten Diffusionskapazität von Stickstoffmonoxid und Kohlenmonoxid bei Patienten mit Zystischer Fibrose

H Dressel 1, L Filser 1, R Fischer 2, K Marten 3, U Müller-Lisse 4, D de la Motte 1, D Nowak 1, R Jörres 1, R Huber 2
  • 1Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, LMU München
  • 2Pneumologie, Medizinische Klinik Innenstadt, LMU München
  • 3Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Würzburg
  • 4Institut für Klinische Radiologie, Medizinische Klinik Innenstadt, LMU München

Hintergrund: Bei der Zystischen Fibrose (CF) gibt es Hinweise auf Veränderungen der pulmonalen Mikrozirkulation und der Membrandiffusion.

Ziel der Untersuchung: Zu ermitteln, ob die kombinierte Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid (DLCO) und Stickstoffmonoxid (DLNO) in der Lage ist, diese Veränderungen zu unterscheiden und ob die Ergebnisse mit einem morphologischen Computertomographie (CT)-Score korrelieren.

Methodik: DLCO und DLNO wurden bei 21 Patienten mit CF (Mittelwert±Standardabweichung Alter: 35±9 Jahre, FEV1: 66±28% Soll) und 30 Gesunden (Alter: 38±16 Jahre, FEV1: 108±13% Soll) simultan mit der Einatemzugmethode bestimmt. Bei 20 der Gesunden wurden die Messungen bei 60 und 80% des Alveolarvolumens (VA) wiederholt. Bei allen Probanden wurden Spirometrie und Bodyplethysmographie durchgeführt. Die CT-Aufnahmen der Patienten mit CF wurden mithilfe des Brody-Score evaluiert.

Ergebnisse: Bei der CF war DLNO, aber nicht DLCO reduziert (p=0,002 und 0,148). Patienten mit CF und Gesunde zeigten jeweils lineare, parallele Beziehungen zwischen DLCO und DLNO (r=0,966 und 0,986), wobei bei gegebener DLNO die entsprechende DLCO bei CF erhöht war (p<0,001). Wenn die Gesunden nur bis 60% VA einatmeten, lag eine identische Beziehung wie bei der CF vor, doch war bei CF VA nur um 14% gegenüber den Gesunden erniedrigt und die totale Lungenkapazität vergleichbar. Die CT-Scores korrelierten am besten mit DLNO (r=–0,798). Korrelationen bestanden auch mit DLCO (r=–0,722) und dem NO-Transferkoeffizient (KNO; r=–0,513), nicht mit dem CO-Transferkoeffizient.

Schlussfolgerung: Bei der CF bildeten primär die NO-bezogenen Parameter die CT-morphologischen Veränderungen der Lunge ab, besser als CO-bezogene Größen. Die Relation zwischen DLNO und DLCO kann als Indikator einer Hypervaskularisation bei CF interpretiert werden, wie sie durch andere Daten nahe gelegt wird. DLNO erscheint besser als VA geeignet, für Alterationen der Lungengröße und der Diffusionseigenschaften zu normieren.