Die bestehenden unterschiedlichen magnetischen Eigenschaften der verschiedenen Körpergewebe werden in der MR-Bildgebung in vielen Anwendungen bereits ausgenützt, so zum Beispiel die Suszeptibilitätsveränderung des Blutes bei unterschiedlichem Oxygenierungsgrad im Rahmen der FMRT, im Bereich der molekularen MRT-Bildgebung mit Applikation von superparamagnetischen Partikeln, die bekannte Suszeptibilitätsveränderung der Gewebe durch Applikation von Kontrastmitteln (z.B. Gadolinium) durch Verkürzung der T1- und T2-Relaxationszeiten. Magnetische Suszeptibilität kann weiterhin eine Ursache für Bildartefakte (geometrische Distorsionen, Signalverluste) darstellen, welche typischerweise in der Echo-Planar Bildgebung auftreten. „Susceptibility Weighted Imaging“ (SWI) ist eine 3D Gradienten-Echo-Sequenz, welche lange Echozeiten mit einer hohe räumliche Auflösung kombiniert. Die hohe Auflösung reduziert die Anfälligkeit gegenüber Feldinhomogenitäten des statischen B0-Feldes, im Gegenzug erhöht sich jedoch die Anfälligkeit für Partialvolumeneffekte durch kleine Strukturen mit einer unterschiedlichen magnetischen Suszeptibilität als das umgebende Gewebe. Dieser Effekt kann diagnostisch eingesetzt werden. Alle hier demonstrierten Fallbeispiele mit typischen zerebralen Läsionen wurden mit einem 1,5 Tesla Scanner (Sonata bzw. Symphony, Siemens) untersucht mit einer SWI-Sequenz (TE/TR/FA=40ms/67ms/25°, FoV=256×192×72 mm3, Matrix=512×256×36) und sollen die typische Bildcharakteristika der ausgewählten zerebralen Läsionen illustrieren.
Lernziele:
Durch SWI-Bildgebung können zusätzliche strukturelle und funktionelle Information gewonnen werden, welche mit den üblichen diagnostischen MRT-Sequenzen nicht zugänglich sind.
Korrespondierender Autor: Schmidt P
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Erlanger Allee 101, 07740 Jena
E-Mail: peter.schmidt@med.uni-jena.de
MRT - SWI - Suszeptibilität