Rofo 2008; 180 - FO_PO_16
DOI: 10.1055/s-2008-1074043

Korrigierte oder L-Transposition der großen Arterien (L-TGA) in CT und MRT

SC Fröhner 1, H Brunner 2, M Müller 3, J Brunn 1, F Gietzen 1, S Fodor 1, S Schmitt 1, R Schmitt 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Herz- und Gefäßklinik, Bad Neustadt/Saal, Bad Neustadt a.d.Saale
  • 2Ulm
  • 3Bad Mergentheim

Bei der Transposition der großen Gefäße unterscheidet man zwei Formen, die komplette oder D-Transposition, bei der die Aorta aus dem morphologisch rechten Ventrikel, der Truncus pulmonalis aus dem morphologisch linken Ventrikel entspringen (ventrikulo-arterielle Diskordanz). Lungen- und Systemkreislauf sind somit nicht in Reihe, sondern parallel geschaltet, ein Überleben ist nur bei zusätzlich bestehender Shuntverbindung auf Vorhof-, Kammer- oder Gefäßebene möglich, in den meisten Fällen finden sich Shuntverbindungen auf Vorhofebene. Die D-Transposition zählt somit zu den zyanotischen Vitien, die Häufigkeit wird mit 5% aller angeborenen Herzfehler angenommen.

Bei der korrigierten oder L-Transposition liegt zusätzlich zur ventrikulo-arteriellen Diskordanz eine atrio-ventrikuläre Diskordanz vor, der linke Vorhof ist mit dem rechten Ventrikel verbunden, der rechte Vorhof mit dem linken Ventrikel, der rechte Ventrikel befindet sich in der anatomischen Position des linken, ist mit dem linken Vorhof und der Aorta verbunden, der linke Ventrikel befindet sich in der Position des rechten, ist mit rechtem Vorhof und Truncus pulmonalis verbunden. Funktionell liegt somit ein „switch“ von rechtem und linkem Ventrikel vor, eine Shuntverbindung ist nicht erforderlich. Häufige Begleitbefunde der L-Transposition sind AV-Block III°, Koronaranomalien, Lageanomalien des Herzens sowie der Bauchorgane. Die Häufigkeit der L-Transposition wird mit <0,1% aller angeborenen Herzfehler angenommen.

Es werden 2 Fälle mit einer korrigierten oder L-Transposition der großen Arterien mit zusätzlichen Lageanomalien anhand von CT- bzw. MRT-Untersuchungen dargestellt.

Lernziele:

Verständnis der komplexen Anatomie bei der L-Transposition der großen Gefäße.

Unterscheidung zwischen anatomischem und funktionellem linkem bzw. rechtem Ventrikel.

Verständnis von atrio-ventrikulärer und ventrikulo-arterieller Diskordanz.

Erkennen der häufigen additionellen anatomischen Besonderheiten (i.e. Situs inversus oder solitus).

Korrespondierender Autor: Fröhner SC

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Herz- und Gefäßklinik, Bad Neustadt/Saal, Salzburger Leite 1, 97616 Bad Neustadt a.d.Saale

E-Mail: Steffen.froehner@t-online.de