Rofo 2008; 180 - FO_PO_5
DOI: 10.1055/s-2008-1074032

Bildgebung der Nebenmilz und deren Differentialdiagnose

J Fernandez Sanchez 1, K Blatzonis 1, M Backes 1, H Marx 1
  • 1Robert-Bosch-Krankenhaus, Radiologie und Nuklearmedizin, Stuttgart

Eine Nebenmilz besteht aus heterotopem Milzgewebe im Abdominalraum. Die Nebenmilzen liegen meist perilienal im Milzhilusbereich und am cranialen bzw. caudalen Milzpol. Andere Lokalisationen, wie im Pankreascaudabereich, in der Umgebung der Nebennieren und Nieren, des Ligamentum colicolienale und gastrocolicum sowie im Mesocolon transversum sind möglich. Sehr seltene, atypische Lokalisationen nach splenogonadaler Fusion sind im Becken und im Skrotum auch beschrieben worden. Folglich müssen in die Differentialdiagnose unterschiedliche Läsionen einbezogen worden, wie intra- und peripankreatische Tumoren, Nebennieren- und Nierenraumforderungen, retroperitoneale Prozesse, vergrößerte Lymphknoten und sogar Raumforderungen im Beckenbereich.

Bei unterschiedlichen hämatologischen Erkrankungen sowie Malignomen und/oder bei Z.n. Splenektomie und Milztraumen (DD Splenosis) hat die Diagnose einer Nebenmilz nicht selten wichtige klinische und therapeutische Konsequenzen.

Das Erscheinungsbild der Nebenmilz(en) im Ultraschall, CT (hier mit Ermittlung ihrer Inzidenz anhand mehr als 6000 Abdomen-CT) und MRT wird präsentiert und dessen Differentialdiagnose diskutiert.

Lernziele:

  • Bildmorphologische Erscheinungsbilder der Nebenmilz

  • Differentialdiagnose (da eine Nebenmilz nicht immer eine Nebensache ist).

Korrespondierender Autor: Fernandez Sanchez J

Robert-Bosch-Krankenhaus, Radiologie und Nuklearmedizin, Auerbachstr. 110, 70376 Stuttgart

E-Mail: fernandez.sanchez@rbk.de