Rofo 2008; 180 - WI_PO_25
DOI: 10.1055/s-2008-1073950

CT-Kolonographie: Wertigkeit einer elektronischen Darmreinigung in einer primären 3D Bildinterpretation

MS Juchems 1, AS Ernst 1, S Virmani 2, HJ Brambs 1, AJ Aschoff 1
  • 1Universitätskliniken Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
  • 2Cleveland

Ziele: Ziel dieser Studie war es zu untersuchen ob in der CT Colonographie (CTC) mithilfe einer elektronischen Darmreinigung (electronic colon cleansing, ECC) signifikant höhere Sensitivitäten und Spezifitäten in der Detektion kolorektaler Läsionen erzielt werden können als ohne ECC. Methode: Zwei verblindete Radiologen evaluierten stuhl- und flüssigkeitsmarkierte CTC Datensätze von 79 Patienten mit 153 endoskopisch verifizierten, kolorektalen Polypen mit und ohne Einsatz von ECC. Die primäre Auswertung erfolgte mit einer 3D Software (Philips EBW 3.1, Philips Medizinsysteme, Best, NL). Die per-Polyp Sensitivität sowie die per-Polyp und per-Patient in der Detektion der Polypen wurde errechnet. Ergebnis: Die per-Polyp Sensitivität für klinisch relevante Polypen (>6mm) ohne elekrotonische Darmreinigung war 60,4% (Reader 1: 59,7%, Reader 2: 61,1%), für Polypen >10mm 58,3% (Reader 1: 66,7%, Reader 2: 50%). Unter Verwendung der automatischen Darmreinigung stieg die Sensitivität für Polypen >6mm auf 73.6% (Reader 1: 76.4%; Reader 2: 70.8%), für Polypen >10mm auf 83.3% (Reader 1: 83.3%; Reader 2: 83.3%). Die Spezifität/Patient lag bei 68% (Reader 1) und 82% (Reader 2) ohne und 86% (Reader 1) bzw. 77% (Reader 2) mit ECC. Schlussfolgerung: Wird ein primärer 3D Ansatz zur Interpretation von CTC Datensätzen gewählt, kann unter Verwendung einer elektronischen Darmreinigung die Detektionsrate für klinisch relevante Polypen deutlich gesteigert werden.

Korrespondierender Autor: Juchems MS

Universitätskliniken Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Steinhövelstr. 9, 89075 Ulm

E-Mail: markus.juchems@uni-ulm.de