Rofo 2008; 180 - MTRA_Work_shop_3
DOI: 10.1055/s-2008-1073925

Angst im Mittelpunkt der Patientenführung und Betreuung im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung

F Baum 1, U Fischer 1
  • 1Diagnostisches Brustzentrum Göttingen, Göttingen

Jeder kennt die Bedrohung Brustkrebs aus seinem persönlichen Umfeld. Für viele Frauen ist Angst der Beweggrund zur Brustkrebsfrüherkennung.

Willkommen-sein, ist beim Erstkontakt am Praxistelefon für weitere Begegnungen prägend. Grundkenntnisse der Krankheitsbilder und Bildgebung ermöglichen eine optimale, freundliche Betreuung.

Bestehen Ängste (Tastbefunde), erfolgt die Untersuchung möglichst noch am selben Tag.

Schon beim Raumkonzept sollte auf Transparenz geachtet werden. Das Ambiente ist stimmungsprägend. Tageslicht und Weitläufigkeit mindern die Bedrohlichkeit. Die zügige Ansprache ankommender Kunden ermöglicht eine rasche Orientierung.

Gutes Zeitmanagement vermeidet Wartezeiten und so Verängstigung. Das Arztgespräch vor der Untersuchung bietet Raum über Anamnese und Ängste zu sprechen sowie Brustkrebsentstehung zu erklären und Befundbeispiele zu zeigen.

Zügige Arbeitsabläufe mindern die Anspannung wobei Informationssysteme im praxisinternen Computernetzwerk hilfreich sind. Die sofortige Befundmitteilung nach digitaler Vollfeldmammographie ist sehr wirkungsvoll, da Ängste nach der Bilderstellung nicht zunehmen.

Die gemeinsame Bildbetrachtung im Abschlussgespräch zeigt: Zuvor demonstrierte Beispielbefunde finden sich in den eigenen Bildern nicht. Diese Sicherheit nehmen die Frauen mit nach Hause.

Unklare Befunde bedürfen weiterer Abklärung, möglichst sofort. Eine umgehende Beurteilung schafft für alle am Ende des

Praxisbesuches Klarheit.

Ultraschall-gestützte Stanzbiopsien werden sofort durchgeführt. Eine optimale Logistik ermöglicht die histologische Befundung innerhalb von 24 Stunden.

Ist ein Mammakarzinom diagnostiziert, sollten der Patientin die weiteren Behandlungsschritte erklärt werden. Zusätzlich steht betroffenen Frauen entsprechende Literatur zur Verfügung.

Problemsituationen im Umfeld des Angstthemas Brustkrebs sollten vom Praxisteam professionell gelöst werden. Eine Supervision hilft Lösungswege zu finden und eröffnet durch den externen, professionellen Beobachter die Möglichkeit zu Stressabbau und Systemoptimierung.

Lernziele:

Ansprache der Frauen unter Berücksichtigung der Krebsängste

Aufklärung und Begleitung im Untersuchungsverlauf.

Konzeption von Räumlichkeiten, Transparenz der Bewegungs- und Funktionsräume zur Steigerung des Wohlbefindens.

Zeit- und Arbeitsfluss als stimmungsbildender Faktor.

Spaß an Krebsvorsoge bei optimierten Arbeitsbedingungen.

Korrespondierender Autor: Baum F

Diagnostisches Brustzentrum Göttingen, Bahnhofsalle 1d, 37081 Göttingen

E-Mail: baumfried@web.de