Rofo 2008; 180 - MTRA_7_2
DOI: 10.1055/s-2008-1073895

Sicherheit für Personal und Patienten bei jeder Feldstärke

H Kugel 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Die MR-Bildgebung gilt als grundsätzlich unschädliche radiologische Untersuchungsmethode. Die dabei verwendeten elektromagnetischen Felder zeigen keine Wechselwirkungen mit dem Körpergewebe, die zu einer bleibenden Beeinflussung führen. Bei einer korrekt durchgeführten MR-Untersuchung sind bei den heute klinisch eingesetzten Feldstärken kurz- oder langfristige Schädigungen sowohl für Patienten als auch für das Personal praktisch ausgeschlossen.

Der Einsatz der MR-Bildgebung ist aber nicht frei von Gefahren im Sinne einer Unfallgefahr. Bei Unachtsamkeit oder falscher Anwendung können erhebliche Schäden verursacht werden. Dabei nehmen die Gefahren mit der Feldstärke zu. Das starke statische Magnetfeld, das Hochfrequenzfeld zur Anregung der Kernspins und die Gradientenfelder haben unterschiedliche physikalische Wirkungen und besitzen daher unterschiedliche Gefahrenmomente. Diese müssen allen bekannt sein, die an einem MR-Gerät arbeiten, damit sie die notwendigen Maßnahmen und Verfahrensweisen zum Schutz von Personal und Patienten und des Gerätes durchführen können.

Um die Risiken zu begrenzen, ist die Einhaltung von bestimmten Verhaltensregeln erforderlich. Bei Vorbereitung und Durchführung von MR-Untersuchungen muss verhindert werden, dass durch Unachtsamkeit gefährliche Situationen eintreten. Wichtig ist, dass keine Personen Zugang zum Messraum erhalten, die nicht in die Gefahren des Magnetfeldes eingewiesen sind, und dass keine ferromagnetische Objekte in den Magnetraum gebracht werden. Patienten dürfen erst dann im MR-Gerät positioniert werden, wenn feststeht, dass sie keine metallischen Gegenstände oder Implantate an oder in sich tragen, deren MR-Eignung nicht sichergestellt ist. Untersuchungen müssen so geplant werden, dass weder Erwärmungen noch Nervenstimulationen auftreten. Die ständige Überwachung des regulären Ablaufs einer Untersuchung ist notwendig. Auch fortschreitende Routine und Gewöhnung an das Gefahrenpotential darf nicht zur Nachlässigkeit führen.

Lernziele:

Informationen über Gefahren durch das statische Feld (Kraft, Drehmoment bei ferromagnetischen Objekten), das Hochfrequenzfeld (Erwärmung (SAR); Verbrennung, Funkenerzeugung bei elektrischen Leitern), das Gradientenfeld (Nervenstimulation, Lärm).

Informationen über Verfahren und Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen und Schäden bei Patienten, Personal und Geräten (Zugangsüberwachung, Patientenaufklärung und -überwachung, Ausschlusskriterien, Anforderungen an Implantate und Geräte).

Korrespondierender Autor: Kugel H

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Straße 33, 48149 Münster

E-Mail: kugel@uni-muenster.de