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DOI: 10.1055/s-2008-1073839
Vorklinische Studie zur Bestimmung des Zeitverlaufes der Konzentration von Gadolinium in der Haut nach Injektion von MR-Kontrastmitteln
Ziele: Gadolinium-enthaltende Kontrastmittel (GBCAs) besitzen alle ein zentrales Gd3+ Ion, welches durch einen Liganden komplexiert wird. Die vermarketeten Kontrastmittel unterscheiden sich hinsichtlich ihrer physiko-chemischen Eigenschaften insbesondere in der Stabilität des Gd-Komplexes Die unterschiedlichen Stabilitätskonstanten beschreiben die mögliche Gd-Freisetzung unter verschiedenen experimentellen Bedingungen. Eine Freisetzung von Gd wird als möglicher Auslöser für die Nephrogene Systemische Fibrose (NSF) diskutiert. Ziel der hier vorgestellten Studie ist es, den Zeitverlauf der Gadolinium- Konzentration in der Haut nach Mehrfachapplikation von GBCAs zu untersuchen Methode: 3 unterschiedliche Klassen von GBCAs wurden untersucht: nicht ionisch-lineare: Omniscan® und Optimark®; ionisch-lineare: Magnevist® und makrozyclische: Gadovist®, ProHance und Dotarem®. Männliche Han-Wistar Ratten (jeweils 6 Tiere pro Gruppe) erhielten i.v. 2.5 mmol Gd/kg fünfmal an aufeinander folgenden Tagen appliziert. Haut-Biopsien wurden zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen (bis ein Jahr nach letzter Applikation). Die Gadolinium-Konzentration in den Hautproben wurde mittels ICP-MS bestimmt. Ergebnis: Nach Applikation der unterschiedlichen GBCAs wurden unterschiedlich hohe Gadolinium-Konzentrationen in der Haut gemessen. Nach Gabe makrozyklischer GBCAs nahm die Gadolinium-Konzentration in der Haut nach den Injektionen kontinuierlich ab, und nach 40 Tagen nach der letzten Injektion wurde kein Gd mehr detektiert. Nach Applikation linearer GBCAs nahm die Gadolinium-Konzentration in der Haut ebenfalls nach den Injektionen kontinuierlich ab, und nach ca. 60 Tagen wurde ein Plateauwert erreicht. Während nach Gabe des ionisch-linearen Kontrastmittels Magnevist nur ca. 20 nmol Gd/g Haut nachgewiesen wurden, waren zu diesem Zeitpunkt für die nicht ionisch-linearen Kontrastmittel Omniscan und Optimark 100 bzw. 60 nmol Gd/g Haut nachweisbar. Schlussfolgerung: Die Unterschiede in der Stabilität der GBCAs führen zu unterschiedlich hohen Gadolinium-Konzentrationen in der Haut der Versuchstiere. Nach Applikation der stabilen makrozyklischen GBCA-Komplexe konnte nur vorübergehend Gd in der Haut nachgewiesen werden. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass in vivo kein Gd freigesetzt wird. Im Gegensatz dazu wurde noch 200 Tage nach der Applikation der linearen GBCAs Gadolinium in der Haut nachgewiesen. Besonders hohe Gd-Konzentrationen wurden nach Injektion der nicht-ionischen Kontrastmittel Omniscan und Optimark, gemessen.
Korrespondierender Autor: Sieber MA
Bayer Scherin Pharma AG, Contrast Media Research, Muellerstraße 178, 13353 Berlin
E-Mail: Martin.Sieber@bayerhealthcare.com
Gadolinium - NSF - nephrogen systemisch Fibrose - MRT Kontrast Mittel