Rofo 2008; 180 - VO_405_3
DOI: 10.1055/s-2008-1073806

Ganzkörper-MR-Angiographie bei 1,5 und 3 Tesla

AK Wedel 1, D Kooijman 1, C Altenburg 1, G Adam 1, C weber 1
  • 1UKE Hamburg, Radiologie, Hamburg

Ziele: Vergleich zweier Feldstärken bezüglich Bildqualität und Darstellung definierter Gefäßregionen in der Ganzkörper-MR-Angiographie (GKMRA). Methode: 26 Patienten (18m, 8f) mit angeborener Fettstoffwechselstörung (Apo E2/2, Apo B3500), Alter 56J (30–68J), wurden bei 1,5 und 3T (Achieva, Intera, Philips Medizinsysteme, Best, NL) mittels 3D-GKMRA untersucht. Gemäß des standardisierten Untersuchungsprotokolls wurden in der kontrastmittelverstärkten GKMRA bei 1,5T zur kompletten Ganzkörperdarstellung 4 Körper- bzw. Gefäßregionen (Carotiden, Thorax/Abdomen, Becken, Beine), bei 3T 6 Körperregionen (Carotiden, Thorax, Abdomen, Becken, Ober-, Unterschenkel) untersucht. Die GKMRA wurde durch 2 Radiologen im Konsensusverfahren bezüglich Darstellbarkeit der Zielgefäße, Bildqualität anhand einer 5-Punkte-Skala (1–5; nicht beurteilbar bis exzellent) sowie Präsenz von Gefäßstenosen evaluiert. Die Stenosen wurden in 5 Stenosegrade (Wandirregularitäten, gering-, mittel-, hochgradig, okkludiert) eingeteilt. Ergebnis: Bei beiden Feldstärken konnten sämtliche Gefäßregionen dargestellt werden, wobei die durchschnittliche Bildqualität bei 1,5T überlegen war (1,5T: 4,3 vs. 3T: 3.3). Inhomogenitäts- bzw. Auslöschungsartefakte, insbesondere im thorakoabdominellen Bereich, beeinflussten die Bildqualität bei 3T (16/26). Auch das venöse Overlay in den unteren Extremitäten und in den Carotiden wurde bei 3T signifikant öfter beschrieben (1,5T: 3/26 vs. 3T: 9/26). Im cerebralen und peripheren arteriellen Stromgebiet der unteren Extremität zeigte sich bei 3 T eine höhere Auflösung, so dass 2 mittelgradige Stenosen bei 1,5T bei 3T aufgelöst werden konnten. Schlussfolgerung: Eine GKMRA ist bei beiden Feldstärken problemlos und robust durchführbar, die Bildqualität ist bei 1,5T jedoch überlegen. Andererseits erlaubt 3T aufgrund der erhöhten Ortsauflösung eine differenziertere Analyse bezüglich der Detektion von peripheren Gefäßstenosen.

Korrespondierender Autor: Wedel AK

UKE Hamburg, Radiologie, Martinistrasse 52, 20246 Hamburg

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