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DOI: 10.1055/s-2008-1073756
In vivo Validierung koronararterieller Flussmessungen mittels 16-Zeildetektor-CT am Schweinemodell
Ziele: In der Versuchsreihe sollte in vivo bestätigt werden, dass stenosebedingte Änderungen des koronaren Blutflusses computertomographisch erfasst und gegebenenfalls semiquantifiziert werden können, um letztendlich in Kombination aus CTCA und Flussmessung einen nicht – invasiven Ausschluss einer nicht interventionspflichtigen koronaren Herzkrankheit durchführen zu können. Methode: 10 Schweine wurden in einer Mehrzeilen-CT-Anlage (Brilliance 16, Philips Medizin Systeme) thorakotomiert. Zur Echtzeit-Volumenmessung des koronaren sowie des aortalen Blutflusses wurden Fluss-Messköpfe um die Aorta thoracalis sowie den RIVA angebracht. Das Lumen des RIVA wurde mithilfe eines Vascular Occluders aus Silikongummi proximal des Flussmesskopfes definiert eingeengt. CT – Messungen des Blutflusses folgten hierauf jeweils ohne Gefäßokklusion, bei mittelgradiger sowie hochgradiger Lumenstenosierung. Dabei wurde zyklisch ortskonstant der Dichteverlauf während der Passage eines KM-Bolus erfasst. Die Kurvenauswertung erfolgte anhand der Parameter „Steilheit des Dichteanstieges und -abfalls“ sowie „maximale Dichte“, jeweils für den RIVA und die Aorta. Die Ergebnisse wurden zueinander in Bezug gesetzt. Ergebnis: Beim RIVA zeigte sich eine Flussreduktion bei mittelgradigen Stenosen auf 41%±9% (Mittelwert ±SD) und bei hochgradigen Stenosen auf 12%±6% des Ausgangswertes. Die Unterschiede wiesen eine statistische Signifikanz auf. Ein Fluss ohne Stenosierung konnte von einem poststenotischem Fluss mit einem p<0,002 differenziert werden. Die Unterscheidung von Fluss hinter mittel- und hochgradigen Stenosen gelang bei der „Steilheit des Dichteanstiegs“ bzw. der „Steilheit des postmaximalen Dichteabfalls“ mit p<0,003 bzw. p<0,030. Für die Unterscheidung von ungestörtem koronarem Blutfluss und Fluss hinter einer hämodynamisch relevanten Stenose errechnete sich ein Fenster von 72–86% für den Quotienten aus der Steilheit des Dichteanstiegs im RIVA und der Aorta. Schlussfolgerung: Computertomographisch gestützte Messungen des koronaren Blutflusses erlauben eine semiquantitative Beurteilung poststenotischer Flussänderungen, so dass ein Ausschluss von hämodynamisch relevanten, interventionsbedürftigen Stenosen bei entsprechenden Patienten durch die Kombination von CTCA und CT-Flussmessungen realisierbar erscheint, insbesondere auch bei z.B. durch starke Kalzifikationen morphologisch schlecht beurteilbaren Gefäßabschnitten.
Korrespondierender Autor: Bovenschulte H
Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Kerpener Str 62, 50924 Köln
E-Mail: bovenschulte@web.de
CTCA - Flussmessung - Stenosequantifizierung