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DOI: 10.1055/s-2008-1073751
Markierung von Mammakarzinomen mittels Metallspiralen (Coils) – Längsschnittanalyse der Ortsständigkeit der Coils
Ziele: Mammographische Evaluation der Ortsständigkeit von sonographisch und MR-tomographisch eingebrachten Metallspiralen zur Markierung von Mammakarzinomen innerhalb von 1 bis 8 Monaten. Methode: Wir führten eine Analyse der digitalen Mammographieaufnahmen von 71 Mammakarzinom-Patientinnen durch, die im Zeitraum von 01/2004 bis 10/2007 eine sonographisch oder MRT-gestützte Markierung der Mamma zur präoperativen Läsionsmarkierung mittels Coil (MREYEâ Breast Localization Coil, Cook, Bjaeverskov, Denmark) erhielten. Dabei wurde die Lage der Coil separat in der CC- und ML-Projektion mittels einer selbstgefertigten Schablone notiert und die Abweichung in mm mit der Ausgangsuntersuchung verglichen. Pro Patientin wurden mindestens zwei Untersuchungszeitpunkte erfasst (Intervall 1 bis 9 Monate). Die Coil wurde als nicht ortsständig dokumentiert, wenn die Lokalisation sich um mehr als 15mm unterschied. Eine geringe Abweichung von bis zu 15mm wurde i. R. unterschiedlicher Mammographieeinstellung, insbesondere direkt nach Einbringen der Coil mit evtl. noch anliegendem Verbandsmaterial, als exakt bewertet. Die Coilverschiebung wurde mit der Liegedauer und der Dichte des Drüsenparenchyms (ACR 1–4) korreliert. Ergebnis: In 67/71 Fällen (94%) ist die Coil im Verlauf nach sonographischer oder MRT-gestützter Markierung weiterhin exakt lokalisiert. In 4/71 Fällen (6%) stellt sich eine Abweichung der Coillokalisation um mehr als 15mm bis zu einer max. Abweichung von 20mm von der initialen Lokalisation dar. Die Abweichung ist in allen 4 Fällen nur in der CC-Projektion nachweisbar. Die Coilverschiebung ist unabhängig von der Dichte des Drüsenparenchyms und von der Liegedauer der Coil. Schlussfolgerung: MR-tomographisch oder sonographisch eingebrachte Coils zur Markierung von Mammakarzinomen sind im mittelfristigen Verlauf (bis 8 Monate) ortsständig. Im Gegensatz zu anderen Clips ist nur selten eine geringfügige Verschiebung nachweisbar. Daher erscheint die Coilmarkierung von Mammakarzinomen insbesondere bei längeren Zeiträumen zwischen Diagnose und Operation, z.B. i. R. einer neoadjuvanten Therapie sinnvoll.
Korrespondierender Autor: Speck S
Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen
E-Mail: Sina.Speck@med.uni-tuebingen.de
Mammakarzinom - Mammographie - Coil - Markierung - Ortsständigkeit