Rofo 2008; 180 - VO_322_5
DOI: 10.1055/s-2008-1073747

Diagnostische Genauigkeit der direkten Flachdetektor-Mammographie und der analogen Film-Folien-Mammographi in der Erkennung simulierter Weichteilverdichtungen bei einem antropromorphen Mammamodell

KB Krug 1, H Stützer 1, R Schröder 1, J Böcker 1, J Poggenborg 1, KJ Lackner 1
  • 1Radiologisches Institut, Universität zu Köln, Köln

Ziele: Vergleich der diagnostischen Genauigkeit einer direkten Flachdetektor-Mammographie-Anlage und eines analogen Film-Folien-Mammographie-Systems in der Erkennung simulierter Weichteilverdichtungen in einem antropromorphen Mammamodell. Methode: Die Untersuchungen wurden mit einer direkten Flachdetektor-Mammographie-Anlage (Lorad Selenia, Lorad-Hologic) und einem analogen Mammographie-Gerät (Mammomat 3, Siemens) durchgeführt. 450 Silikonquader, die mit unterschiedlichen, zufällig verteilten Säulen und Vertiefungen (Durchmesser 3–7mm, Höhe 0,5–4,0mm) versehen waren, wurden vergleichend in einer ersten Testreihe ohne und in einer zweiten Testreihe mit einem anthropomorphen Streukörper abgebildet. Alle Röntgenexpositionen wurden mit den gleichen untersuchungstechnischen Parametern angefertigt. 4 Radiologen werteten unabhängig voneinander die analogen und digitalen Filmbilder und die digitalen Monitorbilder anhand eines strukturierten Erhebungsbogens aus. Ergebnis: Tendentiell schnitt die digitale Monitortechnik besser als die digitale Filmbetrachtung und die analogen Befundungen ab (McNemar'sTest bei multiplen Paarvergleichen überwiegend p<0,0005). Der Prozentsatz richtig positiver Befunde lag bei der kleinsten Volumenkategorie als dem validesten Prüfszenario für alle Auswerter zwischen 30–58% (analoge Technik), 43–68% (digitale Filmbetrachtung) und 55–66% (Monitorbetrachtung). Die entsprechenden Treffsicherheiten betrugen 77–93%, 75–95% und 81–85% bei kappa-Werten für den Vergleich zwischen Goldstandard und Befunderurteilen von 0,2–0,5 (analog) und 0,3–0,6 (digital). Schlussfolgerung: Die direkte digitale Flachdetektor-Mammographie ist der analogen Film-Folien-Technik im Nachweis simulierter Verdichtungen im Niedrigkontrastbereich überlegen.

Korrespondierender Autor: Krug KB

Radiologisches Institut, Universität zu Köln, Kerpenerstraße 62, 50924 Köln

E-Mail: Barbara.krug@uk-koeln.de