Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1073709
Wirksamkeit der MR-gesteuerte Galvano-Therapie beim Prostatacarcinomrezidivs
Ziele: Untersuchung der Ergebnisse und der Nebenwirkungen der Galvano-Therapie beim Rezidiv des Prostatacarcinoms. Methode: Im Rahmen dieser Studie wurden 38 Patienten mit histologisch gesichertem Prostatacarcinomrezidiv mittels Galvano-Therapie behandelt. Nach der Applikation des Lokalanästhetikums erfolgt die Punktion im 0,2T MRT (SIEMENS CONCERTO). Nach der Punktion und dem Einbringen der Galvano-Elektroden erfolgte die Applikation des Gleichstroms. Entsprechende der Lage und Größe des Tumors wurden zwei Galvanoelektroden in die Peripherie des Carcinoms eingebracht und die benötigte Ladung (100/cm3 Tumormasse) in meist drei Behandlungen jeweils im Abstand von einer Woche eingebracht. Nach der Therapie erfolgte die Versorgung der Einstiche und eine Überwachung der Patienten über mindestens 2 Stunden. In diesem Zeitraum wurde ein nativ CT des Beckens zum Blutungs oder Perforationsausschlusses durchgeführt.
Im Anschluss an die Behandlung erfolgten zur Kontrolle Follow-up-Untersuchungen mittels MRT im Abstand 3, 6, 12 und 18 Monaten. Darüber hinaus wurden zu den gegebenen Zeitpunkten der PSA verfolgt. Ergebnis: 15 Patienten wurden nach radikaler restropubischer Prostatektomie (RRP) und Rezidiv behandelt. 13 Patienten erhielten nach Hormonblockade und steigendem PSA Galvano-Therapie. Sechs Patienten wurden nach High Intesive Focused Ultrasound (HIFU) behandelt und drei nach Seedimplantation therapiert. Die Beurteilung erfolgte nach den RECIST Kriterien. Nach 18 Monaten ergaben sich folgende Ergebnisse. In der RRP Gruppe konnte bei 10 Patienten mit „Stable Disease“ beurteilt werden, drei mit „partial Remission“ und 2 mit „Progressive disease“. In der Gruppe der Patienten mit Hormonblockade wurden 8 mit Stable Disease und 7 mit „Partial remission“ beurteilt. In der HIFU Gruppe sechs mit Stable Disease.
Der Median des PSA sank von 8,2ng/ml vor der Therapie auf 4,7ng/ml nach 3 Monaten und auf 4,3 nach 6 Monaten. In der weiteren Verfolgung konnten Werte von 3,8ng/ml nach 12 Monaten und 3,5ng/ml nach 18 Monaten gemessen werden (p<0.05).
Bei 8 Patienten wurden nach der Therapie lokalanästhesie bedingte Dysästhesien in einem Bein beobachtet, welche jedoch keiner weiteren Intervention bedurften und nach 3 Stunden Beobachtung nicht mehr relevant waren. Schlussfolgerung: Die ersten Daten zeigen ein therapeutisches Ansprechen der MR-gesteuerten Galvano-Therapie auch beim Rezidiv des Prostatacarcinoms. Weiterhin scheint es eine Nebenwirkungsarme Möglichkeit der Therapie zu sein.
Korrespondierender Autor: Mayer F
IDIR, Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt a.M.
E-Mail: florianmayer@gmx.ch
Prostatacarcionom - Galvano-Therapie - Intervention