Rofo 2008; 180 - VO_305_7
DOI: 10.1055/s-2008-1073642

Unterschiedliche Muster der Phosphokreatin Kinetik bei Patienten mit Claudicatio Symptomatik detektiert mittels dymischer 31P MR Spektroskopie in Korrelation mit MR Angiographie

R Esterhammer 1, A Greiner 1, W Santner 1, V Spiss 1, O Gorny 1, W Jaschke 1, G Fraedrich 1, M Schocke 1
  • 1Medizinische Universität Innsbruck, Abteilung für Radiodiagnostik, Innsbruck

Ziele: Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) leiden oft an einer Caludicatio Symptomatik, die die Gehstrecke deutlich einschränken kann. Allerdings kann eine Claudicatio Symptomatik auch durch degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule, der Hüfte oder des Knies verursacht werden, die aber nicht die Muskelfunktion selbst beeinflussen. Ziel der Studie war die Untersuchung der Phosphokreatin (PCr) Kinetik unter Ergometrie der Wadenmuskulatur mittels dynamischer Phosphor 31 MR Spektroskopie (31P MRS) bei Patienten mit pAVK und einer Gehstrecke von weniger als 100m zu untersuchen. Methode: 35 pAVK Patienten mit einer Gehstrecke von weniger als 100m wurden während einer stufenweisen, seitengetrennten Belastung der Wadenmuskulatur an einem 1,5 Tesla MR Tomographen (Magnetom Avanto, Siemens Erlangen) untersucht. Dabei wurden serielle 31P MRS Messungen mit einer Zeitauflösung von 10s und Nucleus Overhauser Verstärkung unter Inkrementen mit 2, 3, 4 und 5 W durchgeführt. Zusätzlich wurde bei allen Patienten eine MR Angiographie der Becken-Bein Strohmbahn unter Verwendung von FLASH 3D Sequenzen mit Tischverschiebung und Injektion eines Multihance (Bracco Italien) Bolus durchgeführt. Die PCr Zeitkonstanten wurden für jedes Inkrement und die Regenerationszeit berechnet. Die MR Angiographien wurden nach dem Runoff Index ausgewertet. Ergebnis: Alle Patienten brachen nach dem ersten Inkrement mit 2 W die Belastung ab. In 37 Beinen zeigte sich ein progressiver PCr Abfall, der in keinen Gleichgewichtszustand mündete. Dagegen konnte in 33 Beinen ein Gleichgewichtszustand des PCr Zerfalls unter Belastung nachgewiesen werden. Die erste Patientengruppe zeigte schwere atherosklerotische Veränderungen in der MR Angiographie mit einem signifkant erhöhten Runoff Index gegenüber der zweiten Gruppe. Die zweite Gruppe zeigte neben der Atherosklerose zusätzlich degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule (19/33), an der Hüfte (12/33) und am Knie (15/33). Schlussfolgerung: Claudicatio Symptomatik kann durch atherosklerotische Läsionen oder durch degenerative Veränderungen im muskulosklelettalen System verursacht werden. Eine genaue Zuordnung ist schwierig, wenn Patienten beides aufweisen. Der progressive PCr Abfall unter schon geringer Belastung in der ersten Patietengruppe dürfte auf eine belastungsabhängige Ischämie hinweisen. Die Symptomatik in der zweiten Patientengruppe dürfte hingegen eher auf degenerative Veränderungen im muskuloskelettalen System zurückzuführen sein.

Korrespondierender Autor: Esterhammer R

Medizinische Universität Innsbruck, Abteilung für Radiodiagnostik, Anichstrasse 35, 6020, Innsbruck

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