Rofo 2008; 180 - VO_220_9
DOI: 10.1055/s-2008-1073559

Wertigkeit der stereoskopischen 3D-CT-Angiographie in der Darstellung und Beurteilung von Nierenarterienstenosen

E Wittl 1, CM Heyer 1, S Adams 2, U Laufer 2, C Stückle 2, D Liermann 2, V Nicolas 1, R Kickuth 2
  • 1Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum
  • 2Herne

Ziele: Evaluation von stereoskopischer 3D-CT-Angiographie (3D-CTA), nicht-stereoskopischer 3D-CTA, multiplanaren Reformationen (MPR), Maximum Intensity Projections (MIP), Surface Shaded Display (SSD) und axialer CT im Vergleich zum Referenzstandard digitale Subtraktionsangiographie (DSA) bei der Darstellung und Beurteilung von Nierenarterienstenosen (NAST). Methode: Auswertung der zwischen 1998 und 2002 akquirierten CT-Daten von 76 Patienten (4-Zeilen-CT n=26, 16-Zeilen-CT n=50) hinsichtlich des Vorliegens einer hämodynamisch relevanten NAST und Vergleich der Ergebnisse mit DSA-Befunden. Rekonstruktion und Analyse der CTA-Daten erfolgten unabhängig voneinander durch 6 Radiologen mittels stereoskopischer und nicht-stereoskopischer 3D-CTA, MPR, MIP, SSD und axialer CT an einer Workstation (Virtuoso®, Siemens, Forchheim). Der Stenosegrad wurde anhand einer 5-Punkte-Skala evaluiert. Zur Berechnung der Genauigkeit und Konkordanz zwischen den Ergebnissen der CTA-Verfahren und der DSA wurden eine ROC-Analyse sowie eine Kappa-Statistik verwendet. Ergebnis: Bei 32/76 Patienten (42%) ließ sich die Verdachtsdiagnose einer NAST mittels DSA bestätigen. Die ROC-Analyse zeigte vergleichbare Az-Werte für stereoskopische 3D-CTA (0,83), nicht-stereoskopische 3D-CTA (0,81), MPR (0,81) und MIP (0,80) und signifikant schlechtere Werte für SSD (0,72) und axiale CT (0,72). Für die stereoskopische 3D-CTA fanden sich folgende Ergebnisse: Sensitivität 83%, Spezifität 80%, positiver prädiktiver Wert (PPW) 75% und negativer prädiktiver Wert (NPW) 87%. Für die nicht-stereoskopische 3D-CTA ergab sich: Sensitivität 80%, Spezifität 78%, PPW 73% und NPW 84%. Weiterhin fanden sich folgende Resultate: Sensitivität MPR 79%, MIP 78%, SSD 65%, axiale CT 65%; Spezifität MPR 79%, MIP 81%, SSD 79%, axiale CT 77%; PPW MPR 73%, MIP 75%, SSD 69%, axiale CT 67% und NPW MPR 84%, MIP 84%, SSD 76%, axiale CT 75%. Im Vergleich zur DSA betrug der Kappa-Wert 0,63 für stereoskopische 3D-CTA, 0,56 für nicht-stereoskopische 3D-CTA, 0,59 für MPR, 0,58 für MIP, 0,42 für SSD und 0,41 für axiale CT. Schlussfolgerung: Die stereoskopische 3D-CTA zeigt bei der Detektion einer NAST im Vergleich zur nicht-stereoskopischen 3D-CTA, MPR und MIP eine ähnliche Effektivität. Verglichen mit dem Referenzstandard DSA weist die stereoskopische 3D-CTA von allen CT-Verfahren die höchste Übereinstimmung auf.

Korrespondierender Autor: Wittl E

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bürkle-de-la-Camp Pltz 1, 44789 Bochum

E-Mail: ellen.wittl@gmx.net