Rofo 2008; 180 - VO_219_9
DOI: 10.1055/s-2008-1073550

Angiographische CT: Messung der Strahlenexposition bei Kindern

C Hohl 1, J Boese 2, N Strobel 2, R Banckwitz 2, G Mühlenbruch 1, RW Günther 1, D Honnef 1
  • 1UK Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen
  • 2Forchheim

Ziele: Messung der Organ- und Effektivdosen bei Angiographischen CT-Untersuchungen (ACT) des Kopfs und des Herzens mit einem pädiatrischen anthropomorphen Phantom und Thermolumineszenz Dosimetern (TLD). Methode: ACT erlaubt die Schnittbildgebung von Weichteilstrukturen bei der Verwendung einer C-Bogen Durchleuchtungseinheit mit Flachbilddetektor. Bei Kindern wird die ACT für interventionelle Eingriffe bei angeborenen Herzfehlern oder bei Behandlung cerebro-vaskulärer Malformationen genutzt. Um die sowohl die Organdosen als auch die effektiven Dosen bei ACT-gestützten Interventionen im Bereich des Kopfs und des Herzens zu bestimmen, wurde ein anthropomorphes Phantom eines 5-jährigen Jungen (Braden ATOM, CIRS, Norfolk, VA, USA) mit jeweils 132 TLD an 44 Messstellen bestückt. Die Messungen wurden an einem ACT-Systemen (AXIOM Artis dFC, VB31C, Siemens, Forchheim) mit einer Detektorgrößen von 20×20cm durchgeführt. Die Messungen wurden mit vom Hersteller empfohlenen Standard Hoch-Kontrast-Protokollen für cranielle (70kV, 0.36µGy/frame, 126 frames) und cardiale (70kV, 0.54µGy/frame Detektor-Eingangsdosis, 126 frames) Untersuchungen durchgeführt.

Nach jeder Messung wurden die TLD entnommen und ausgewertet. Gemäß den ICRP-Empfehlungen sind Organ- und Effektivdosen berechnet worden, die dann mit bekannten Dosiswerten vergleichbarer MSCT-Untersuchungen korreliert wurden. Ergebnis: Die gemessenen effektive Dosiswerte betrugen 0,11 mSv für die cranielle und 0,46 mSv für die cardiale ACT-Untersuchung. Diese Werte waren deutlich niedriger als vergleichbare Literaturwerte für MSCT-Untersuchungen (1,8 mSv craniell und 9 mSv cardial). Schlussfolgerung: Abhängig von der klinischen Anwendung können ACT-Untersuchungen bei Kindern sogar mit einer geringeren Strahlenexposition verbunden sein als vergleichbare MSCT-Untersuchungen. Bei dem Vergleich von Dosiswerten von ACT und MSCT muss jedoch die unterschiedliche Bildqualität und insbesondere der geringere Weichteilkontrast berücksichtigt werden.

Korrespondierender Autor: Hohl C

UK Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Pauwelsstrasse 30, 52057 Aachen

E-Mail: hohl@rad.rwth-aachen.de