Rofo 2008; 180 - VO_216_4
DOI: 10.1055/s-2008-1073524

Funktionelle Bildgebung des Myokardinfarktes: Vergleich von MRT, MSCT und SPECT

AH Mahnken 1, P Bruners 1, S Stanzel 1, R Koos 1, G Mühlenbruch 1, RW Günther 1, P Reinartz 1
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen

Ziele: Ziel dieser Untersuchung war der Vergleich von Kernspintomographie (MRT), Mehrschicht-Spiral-CT (MSCT) und Photonenemissionstomographie (SPECT) zur Beurteilung der globalen und regionalen Venktrikelfunktion sowie von Perfusionsauffälligkeiten nach Myokardinfarkt. Methode: Mittels Datenbankabfrage konnten im Zeitraum 2004–2006 neun Patienten (8Männer; 55,1±8,9 Jahre) mit der Anamnese eines Myokardinfarktes identifiziert werden, die innerhalb eines Monates allen drei Untersuchungen unterzogen wurden. Bei allen Patienten erfolgten eine cine MRT (1,5 T, TR=3,1ms, TE=1,6ms, Flip-Winkel=60°, 25 Phasen), 99mTc-MIBI gated myokardiale Perfusions SPECT sowie eine kontrastangehobene 16-MSCT (16×0,75mm, 120kV, 550 mAseff.) mit retrospektivem EKG-Gating. Die linksventrikulären Volumina, Ejektionsfraktion (EF) und Myokardmasse (MM) wurden bestimmt. Die regionale Wandbewegung wurde unter Verwendung eines 17-Segment Modells des linken Ventrikels analysiert. SPECT und MSCT wurden hinsichtlich Perfusionsauffälligkeiten analysiert. Die Ergebnisse wurden mittels Lin's Konkordanz-Korrelationskoefficient (ρc), Bland-Altman Plots und Kappa Statistik verglichen. Ergebnis: Hinsichtlich der EF bestanden eine exzellente Konkordanz und Korrelation (ρc=0,99) zwischen SPECT (EF=41,7±10,4%), MSCT (EF=42,2±11,1%) und MRT (EF=41,9±11,4%). Mit der MRT als Referenzmethode zeigte sich die MSCT unter Ruhebedingungen (κ=0,86) der SPECT (κ=0,51) für die Beurteilung regionaler Wandbewegungsstörungen überlegen. Die Übereinstimmung zwischen SPECT und MSCT für die Beurteilung myokardialer Perfusionsstörungen war gut(κ=0,62). Schlussfolgerung: MSCT, MRT und SPECT ermöglichen eine zuverlässige Beurteilung der globalen und regionalen Herzfunktion nach Myokardinfarkt. Im Vergleich zur SPECT ermöglicht auch die MSCT zu einem gewissen Grad die Erkennung myokardialer Perfusionsstörungen.

Korrespondierender Autor: Mahnken AH

Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Pauwelsstrasse 30, D-52074, Aachen

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