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DOI: 10.1055/s-2008-1073497
Ossäre Pathologien der Fingergelenke bei Rheumatoider Arthritis (RA): Vergleichsstudie zwischen Magnetresonanztomographie (MRT) und hochauflösender Single Photon Emission Computed Tomographie (SPECT)
Ziele: Die MRT hat sich als sensitives Verfahren zur Erfassung entzündlicher Gelenkveränderungen bei RA-Patienten erwiesen. Inwieweit die Änderungen des Knochensignals in der MRT mit einer Steigerungen des Knochenstoffwechsels in der hochauflösenden SPECT korreliert war Ziel der Studie. Methode: Bei 20 Patienten mit früher, therapienaiver RA wurde eine MRT Untersuchung und eine hochauflösende Multipinhole (MPH)-SPECT der klinisch dominanten Hand durchgeführt. Die MRT beinhaltete eine fettunterdrückte T2 Wichtung sowie eine T1 Wichtung vor und nach Kontrastmittelgabe. Für die MPH-SPECT wurden 2 Stunden vor der Untersuchung gewichtsadaptiert zwischen 450–550 MBq Technetium 99m-DPD appliziert. Anhand anatomischer Landmarken wurden die Datensätze aus MRT und MPH-SPECT fusioniert. Die Untersuchungen wurden zunächst getrennt voneinander hinsichtlich des Nachweises von Knochenödemen, Synovialitis und Erosionen in der MRT bzw. Knochenstoffwechselsteigerungen in der MPH-SPECT bewertet. Unter zu Hilfenahme der Fusionsbilder wurden beide Verfahren hinsichtlich knöcherner Pathologien verglichen. Ergebnis: In der MRT zeigten 16 der 20 Patienten Gelenkpathologien, wobei 11 Patienten knöcherne Veränderungen (4 Erosionen und Knochenödeme, 7 Knochenödeme) aufwiesen. Die übrigen Patienten hatten lediglich weichteilige Pathologien (Synovialitis). In der MPH-SPECT konnten bei 14 der 20 Patienten pathologische Steigerungen des Knochenstoffwechsels nachgewiesen werden. In den Fusionsbilder lag eine hohe Übereinstimmung der pathologischen Veränderungen in beiden Verfahren vor, wobei Areale mit Kochenstoffwechselerhöhungen in der MPH-SPECT nicht nur im Falle von Erosionen in der MRT vorlagen, sondern bereits bei Knochenödemen. In Einzelfällen wiesen Patienten bereits eine Steigerungen des Knochenstoffwechsels in MR-tomographisch normalem Knochen auf, wobei hier jeweils eine deutliche umgebende Synovialitis vorlag. Schlussfolgerung: Der Vergleich mit der MPH-SPECT belegt, dass die MRT ein sensitives Verfahren zur Detektion knöcherner Pathologien bei RA ist. Die Ergebnisse deuten darauf hin, das Knochenödem bereits als präerosive Läsionen angesehen werden können. Ein normales Knochensignal in der MRT schließt in Fällen einer deutlichen umgebenden Synovialits eine Knochenbeteiligung nicht aus.
Korrespondierender Autor: Scherer A
Heinrich-Heine Universität, Radiologie, Moorenstrasse 5, 40225 Düsseldorf
E-Mail: scherera@uni-duesseldorf.de
Magnetresonanztomographie - Rheumatoide Arthritis - Szintigraphie - SPECT - Erosion